Jonny898 hat geschrieben: Donnerstag 2. Dezember 2021, 21:16
Wollte damit sagen, versuchen mit dem Händler gemeinsam die Probleme mit den Mängeln zu lösen!
Natürlich, denn es gibt ja auch nur mit dem Händler eine Geschäftsbeziehung.
ABER: Aktuell sind extrem viele Händler leider in der Situation, dass sie mit der Mängelbeseitigung nicht mehr hinterherkommen (können). Sie müssen ja selbst Garantie- oder Gewährleistungsansprüche an Malibu stellen, um Lohn und Material ersetzt zu bekommen. Und da wird es wohl auch zunehmend schwieriger.
Mängelbeseitigung wird häufig mit dem Hinweis auf "normale Toleranzen", Fehlbedienung, Stand der Technik etc. durch den oder die Hersteller abgelehnt - für den Händler bedeutet das dann, er muss auch ablehnen oder aus eigner Tasche zahlen. Auch wenn er einen Mangel selbst als relevant einstuft. Folge davon: Kunde schluckt die Kröte oder er muss seinen Händler in Verzug setzen und die Mangelbeseitigung notfalls einklagen. Da dieses ein langer Weg mit zweifelhaftem Ausgang ist, wissen die Hersteller und arbeiten damit. Für mich ist das die eigentliche Frechheit an der Nummer.
Die Hersteller setzen auf augenfällige Neuheiten, die dann erst bei den ersten Kunden richtig ausprobiert werden. es werden auch Konstrukte durchgewunken, die von vornherein nicht ausgereift sind. Taktzeiten in der Produktion werden verkürzt und die Qualitätssicherung stark runtergefahren. Auch wenn Corona die Sache verschärft hat, die Pandemie ist nicht die initiale Ursache für die aktuelle Produktionsqualität.
Bei den Malibu Vans kann man wohl konstatieren, dass die Qualität offenbar im Laufe der Zeit immer mehr abgenommen hat. Dieses Bild ergibt sich, wenn man aufmerksam Meldungen entsprechender Besitzer in den Foren liest. Ein großer negativer Sprung scheint 2019/2020 gewesen zu sein.
Zusammenfassend kann man wohl sagen, dass ein Womo sicher kein PKW vom Band ist - also schon mehr Mängel zu erwarten sind. Ein Womo ist aber auch kein individuell gebautes Haus, das in seiner Individualität und in Anpassung an lokale Gegebenheiten, immer Quell für viele Mängel sein wird. Es gibt einfach keinen Grund, Schränke schief zu montieren, auf einer Wagenseite alle Möbel um 2cm zu weit nach vorne zu setzen, Anbauteile an falsche Positionen zu setzen, ungeeignete Kleber, Schrauben und andere Materialien zu verwenden, etc. pp.
Der Händler wird mittlerweile quasi mit in die Produktion eingerechnet, weil alle er diese Schlampereien fixen muss - soweit überhaupt möglich. Und auch wir Kunden werden mit unserem analysierten Verhalten nach Kauf natürlich eingerechnet: Wie viele akzeptieren letztliche Mängel oder fixen sie selbst? Wie lange lässt man einen Kunden zappeln, bevor er dann doch einknickt und man sich die Reparatur kneifen kann? Welcher Anteil geht bis vor Gericht?
Dazu kommen weitere strategische, kaufmännische Überlegen: Investiere ich meine Zeit lieber in neue Kunden und neue Verkäufe, oder pflege ich die gute Beziehung zu den alten (die mir aktuell nicht mehr viel Geld bringen und das nächste Womo in frühestens 8 Jahren kaufen)? Wieviel machen schlechte Bewertungen (die daraus resultieren) tatsächlich aus? Ist die Nachfrage größer als das Angebot und die Händlerdichte in meiner Region nicht so groß, dann kann ich mir als Händler schon einiges rausnehmen, und es kommen jedes Jahr trotzdem mehr Neuverkäufe dazu, als ich eigentlich stemmen kann.
Just my 2 cents ...