Einbau eines zusätzlichen Sicherungskasten

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Dvorak
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Re: Einbau eines zusätzlichen Sicherungskasten

Ungelesener Beitrag von Dvorak »

Videojockel hat geschrieben: Samstag 12. Juni 2021, 08:32 Moin Christian,

lass dich bitte wegen der Querschnitte nicht verrückt machen.
Es geht dabei nicht um die Grenze der Strombelastbarkeit sondern um den Spannungsabfall auf der Leitung.
Im Haushalt bei 230 V darf eine Leitung mit 1,5 mm mit 16 A abgesichert werden.
Allerdings spielt hier der Spannungsabfall wegen der hohen Spannung keine Rolle.
Wenn wir hypothetisch 10 m Leitungslänge annehmen ( hin 5 und zurück 5) dann sind das bei 1,5 mm 0,12 Ohm.
Bei 16 A Stromfluss werden das dann 1,92 V Spannungsabfall.
Bei 230 V vernachlässigbar. Bei 12 V nicht.
Deshalb brauchst du grundsätzlich größere Querschnitte, damit bei den Verbrauchern möglichst die Nennspannung ankommt.
Wenn du jetzt 6 mm verlegst hast du bei den genannten 20 A und 10 m 0,6 V Spannungsabfall.
Je nach Ladezustand der Batterie führt das im schlimmsten Fall dazu, dass die Unterspannungsabschaltung des Verbrauchers anschlägt um die Batterie nicht tief zu entladen. Die Frage ist, ob die Geräte, die du dort anschließt so eine Schaltung haben.
Viele Grüße
Michael

PS: ich meine natürlich immer den Querschnitt. Mir ist nur das eingeben des hoch 2 zu mühselig.
Hallo Namensvetter,

ich würde mich vorsichtig ausgedrückt, mit solchen Empfehlungen sich nicht verrückt machen zu lassen bezüglich der Kabelquerschnitte, zurückhalten. Gleichstrom und Wechselstrom unterscheiden (hattest du angedeutet) sich ganz erheblich und zu geringe Querschnitte bei Gleichstrom verhalten sich im Wohnmobilbereich u.U. sehr gefährlich. Es gibt da Tabellen im Netz und nach denen kann man sich im Regelfall richten, beispielsweise als App von Victron. Es geht hier nicht nur um Spannungsabfall sondern um die veritable Gefahr eines Kabelbrandes bei der Unterdimensionierung des Querschnittes, je nach dem welche Stromstärke da genutzt werden soll. Solche Empfehlungen können auch sehr schnell nach hinten losgehen. Da solche Posts auch von "Laien" mitgelesen werden, könnte die o.g. Aussage sich nicht verrückt zu machen, falsch verstanden werden.

Nichts für ungut, aber das wollte ich loswerden.

Schöne Grüße

Michael
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Videojockel
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Re: Einbau eines zusätzlichen Sicherungskasten

Ungelesener Beitrag von Videojockel »

Hallo Michael,

Ich antworte dir mal in einer PN.

Viele Grüße
Michael
Christian
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Re: Einbau eines zusätzlichen Sicherungskasten

Ungelesener Beitrag von Christian »

Hallo,

ich habe gerade mal einen Seite rausgesucht, auf der es recht verständlich beschrieben ist, worum es bei der Dimensionierung geht. Ein Onlinerechner ist auch enthalten.
https://campofant.com/kabelquerschnitt- ... berechnen/

Zum einen sind die Querschnitte und Absicherungen angegeben, damit es nicht "brennt".
Dann wird auch noch beschrieben, was es mit dem Spannungsabfall auf sich hat. Das ist aber kein Sicherheitsthema.

Bei allen bisher im diesem Thread angegebenen Querschnitten, gibt es kein Sicherheitsproblem.
Mit dem Onlinerechner kann nur jeder selbst entscheiden, wieviel Kupfer er gerne im Womo herumfahren will.

Viele Grüße,
Christian
Teemoe
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Re: Einbau eines zusätzlichen Sicherungskasten

Ungelesener Beitrag von Teemoe »

Empfohlen ist max. 3% Spannungsfall. Mit bis zu max. 4% kann man auch gut fahren.
campofant liefert (mir) falsche/andere Ergebnisse als z.B. spannungsfall.net und auch meine App. (App+Spannungsfall.net liegen nah beieinander).
Beim Spannungsfall kann die Temperatur großen Einfluss haben. Aber auch wenn ich diese bei meinen Rechnern auf 0C setze, habe ich immer noch einen höheren Spannungsabfall als bei dem campofant. :o
Manuell mit Formel stimmen App+Spannungsfall.net ebenso.
Ich nehme an, dass campofant falsch runden muss, damit diese falschen? Ergebnisse rauskommen.
Dagegen muss man bei Spannungsfall.net aufpassen, wenn man berechnete Ergebnisse erneut bearbeitet und ausrechnen lässt. Ändert man die Temperatur, wird die Leitfähigkeit immer größer, je öfter man "neu berechnen" lässt... also auch ein Fehler.

Wenn man etwas über die 3% kommt, ist es sicher nicht dramatisch und man muss selbst wissen, ob man noch etwas Puffer nach oben haben möchte, wenn man schon mal ein Kabel verlegt oder sich Fehler durch zu geringe Spannung einfangen will, wenn man mal Last am verbauten Akku verursacht und der Ladestand ggf. auch schon nicht mehr der beste ist und die Spannung bereits von der Batterie auf einem niedrigen Niveau liegt + der Spannungsfall bei z.B. 4% liegen würde.
Derbe
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Re: Einbau eines zusätzlichen Sicherungskasten

Ungelesener Beitrag von Derbe »

Hallo zusammen,

ich kann das nur bestätigen. Auf jeder Homepage oder diversen Foren, werden andere Zahlen genannt oder der angebotene Rechner kommt auf andere Ergebnisse.
Das ist wirklich verwirrend und macht es nicht einfacher.

SO ist der Sachstand bei meinen Basteleien:

6mm² für die Steckdose an der Trittstufe , Länge ca. 3,80m vom Sicherung zur Steckdose.
6mm² für die Steckdose unter der Dinette, Länge von ca. 1,60m von Sicherung zur Steckdose.
2,5mm² für das Kabel der LED Beleuchtung (LED Stripe), Länge 3,60m von der Sicherung zum Stripe.

16mm² für Plusleitung , vom Beifahrersitz (Lithium Akku) zum Sicherungskasten unter dem Fahrersitz, Länge ca. 1,50m - Gleiches gilt für die Masseleitung, alles sehr großzügig aufgerundet.

Alleine was Sicherungsstärke bei 16mm² Kabel betrifft, findet man Angeben von 50A-100A maximal..... verwirrend.

Mediacenter mit Dauerplus von Bordbatterie sind mit 2,5mm² geplant (ca. 3 -3,5m länge)
USB Steckdose und 12V Steckdose Armaturenbrett sind mit 6mm² geplant (ca. 3 - 3,5m länge)

Es ist bei allem Spass an der Bastelei, ein Ärgernis das es Carthago/Malibu nicht hinbekommt, eine vernüftige Anzahl von Steckdosen/USB Dosen in die Fahrzeuge zu bauen, trotz mitbestelltem "Steckdosen-Paket".
Da müssen die Jungs und Mädels extrem nachbessern, da sind alle anderen Anbieter aber um längen weiter.

Ich danke Euch allen für die Hinweise und Anregungen, macht gerne weiter so.
Gruß
Christian
Christian
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Re: Einbau eines zusätzlichen Sicherungskasten

Ungelesener Beitrag von Christian »

Hallo,

Ich habe die Seite vom Campofant verlinkt, weil hier die wichtigsten Informationen für die Leitungsverlegung im Wohnmobil zusammengefasst und übersichtlich dargestellt sind.
Die Qualität der Rechenergebnisse ist sicherlich ausreichend.
Abweichungen zu anderen Onlinerechnern oder Apps kommen sicher aus anderen Randbedingungen (die woanders auch nicht offengelegt sind).
Der größte Unterschied kommt sicher vom angenommenen Leitungswiderstand, der mit der Bauart der Leitungen variieren kann.
Mir persönlich wäre es ausreichend, wenn man eine 20 A Steckdose im Wohnmobil grenzwertig auslegt, weil diese in aller Regel sowieso nicht so hoch belastet wird. Es muss nur sicher sein, bis die Sicherung auslöst.

Viele Grüße,
Christian
Christian
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Re: Einbau eines zusätzlichen Sicherungskasten

Ungelesener Beitrag von Christian »

Derbe hat geschrieben: Dienstag 15. Juni 2021, 09:52
Es ist bei allem Spass an der Bastelei, ein Ärgernis das es Carthago/Malibu nicht hinbekommt, eine vernüftige Anzahl von Steckdosen/USB Dosen in die Fahrzeuge zu bauen, trotz mitbestelltem "Steckdosen-Paket".
Da müssen die Jungs und Mädels extrem nachbessern, da sind alle anderen Anbieter aber um längen weiter.
...hab mich auch gerade geärgert, dass in der Heckgarage keine 12 V Dose installiert ist :wuetende:

Das war aber zum Glück schnell erledingt.
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Videojockel
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Re: Einbau eines zusätzlichen Sicherungskasten

Ungelesener Beitrag von Videojockel »

Hallo zusammen,

eigentlich wollte ich zu elektrotechnischen Themen nichts mehr schreiben...

Obwohl mein Studium schon ein paar Tage zurückliegt, errechnet sich der Widerstand einer Leitung aus Kupfer nach meiner Erinnerung wie folgt:

Widerstand der Leitung = Spezifischer Widerstand *Länge der Leitung / Querschitt der Leitung

Der spezifische Widerstand von Kupfer ist 0,0178 Ohm * mm2 /m
Die länge wird in Metern angegeben.
Der Querschnitt in Quadratmillimetern.
Damit komme ich recht genau auf die Werte bei Campofant (bitte beachten, das dort die einfache Länge eingegeben werden soll).

Bezüglich des Einflusses der Temperatur: Eine Temperaturänderung von 100 Kelvin verändert den Widerstand um ca 30%.
Bezogen auf mein Beispiel ergibt sich für eine Leitung mit einem Querschnitt von 6 mm2 und einer Länge von 10 m ein Widerstand von rd. 30 mOhm. D.h der Widerstand bei 120 Grad Celsius ist dann bei ca 40 mOhm.
Ob das relevant ist kann jeder selbst beurteilen.

Zu meinem ersten Post zu diesem Thema möchte ich noch ergänzen, dass alle meine dort gemachten Aussagen nur unter der Voraussetzung einer fachgerechten Installation gelten. Zur fachgerechten Installation zählt insbesondere die zum Leitungsquerschnitt passende Absicherung.

Ob nun 3, 4 oder 5 Prozent Spannungsabfall auf der Leitung akzeptabel sind, hängt m.E. im Wesentlichen vom zu versorgenden Verbraucher ab (Tiefentladeschutz).

@Derbe: Die von dir gewählten Querschnitte sind bei den angegebenen Längen und bei einer Absicherung mit 20 A mehr als ausreichend. Wichtig ist, dass du die Leitungen zusätzlich mechanisch schützt (Gewebeband, Wellschlauch o.ä.) um die Gefahr des durchscheuerns der Isolierung zu verringern.

Viel Erfolg beim Basteln!

Viele Grüße

Michael
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Videojockel
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Re: Einbau eines zusätzlichen Sicherungskasten

Ungelesener Beitrag von Videojockel »

Christian hat geschrieben: Dienstag 15. Juni 2021, 10:09 Das war aber zum Glück schnell erledingt.
Hallo Christian,

wo hast du die 12V herbekommen?
Ich möchte da auch noch eine setzen, aber bisher fehlt mir die Idee, wie ich am Besten die Leitung lege.

Danke im Voraus!

Michael
Christian
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Re: Einbau eines zusätzlichen Sicherungskasten

Ungelesener Beitrag von Christian »

Videojockel hat geschrieben: Dienstag 15. Juni 2021, 10:42
Christian hat geschrieben: Dienstag 15. Juni 2021, 10:09 Das war aber zum Glück schnell erledingt.
Hallo Christian,

wo hast du die 12V herbekommen?
Ich möchte da auch noch eine setzen, aber bisher fehlt mir die Idee, wie ich am Besten die Leitung lege.

Danke im Voraus!

Michael
Hallo Michael,

ich habe ja einen Carthago, da ist in der Heckgarage ein großer "Stromkasten" mit Ladegerät, Booster, 230 V Absicherung und 12 V Sicherungskasten.
Von der Batterie kommt eine 25 mm² Leitung und geht auf Anschlussbolzen im CBE Verteiter, von dort gehen parallel Leitungen zum Ladegerät und Booster. Da bin ich mit drauf gegangen und habe eine "fliegende Sicherung" zur Steckdose eingebaut.
Die Steckdose ist in der linken Seitenwand des Stomkasten über den zwei 230 V Dosen.
Ich habe also nur ca. 30 cm Leitung mit einer Sicherung legen müssen.
Jetzt kann ich endlich meine Kompressorkühlbox in der Garage betreiben.

Viele Grüße,
Christian
Gesperrt

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