Nachfolgend mein Reisebericht von unserem 11 wöchigem Urlaub in den o.g. Ländern. In den Wochen vor der Reise habe ich viel Zeit mit der Vorbereitung des Autos verbracht. Eine Liontron 150Ah hat die verbliebene Gel Batterie (die erste war letzten Herbst kaputt gegangen) ersetzt. Dazu noch einen neuen MPPT Solar Regler, den Batterie Computer 712 und das IP22 von Vicron wurden auch eingebaut. Drei Tage vor der Abfahrt sind dann tatsächlich noch die zwei bestellten Agilis Camper Reifen gekommen. Die Vorderreifen waren schon auf 2,5mm runter - aber zur Zeit sind auch Reifen schwer zu bekommen.
Ostersamstag sind wir dann los Richtung Süden. Erste Übernachtung war auf einem unspektakulären Stellplatz in Rheinhessen. Danach ging es weiter auf den CP in Buochs am Vierwaldstädter See. Der CP und die Landschaft ist toll. Die Preise waren auch okay, ich hatte in der Schweiz mit höheren Preisen gerechnet. Danach haben wir dann eine Nacht in Reggio Emiglia (SP La Razza, sehr empfehlenswert) verbracht. Am nächsten Morgen habe ich dann festgestellt, dass der Lüfter für den Kühli nicht mehr läuft. Er war einfach tot. Auf dem Weg zur Fähre in Ancona konnte ich dann für schlappe 80 EUR bei einem kleinen Camping Händler Ersatz für den Lüfter beschaffen. Abends waren wir dann auf dem CP Sierra y Mare, wo ich dann erst mal den neuen Lüfter eingebaut habe. Lief einwandfrei, war aber extrem laut. Der CP ist wirklich schön gelegen, die Sanitär waren okay. Restaurant auf dem CP sehr gut.
Am nächsten Morgen wollten wir dann noch eine Wanderung ins Nachbardorf machen, da die Fähre erst um 19:30 ging. Meine bessere Hälfte wollte dann noch was aus dem Schränkchen unter dem Waschbecken im Bad holen und meinte: "Hier ist alles nass!". Super, denke ich, ich schau mal nach. Fazit: einer der Schlauchverbindungen im Wasserhahn (eingepresst) tropfte fleißig vor sich hin. Wir wieder zum besagten Camping Händler und tatsächlich hatte er noch irgendwo eine Druckgarnitur rumliegen. Passende Schläuche hatte er allerdings nicht. Nach vielem rumfragen (eine Mischung aus Englisch, Deutsch und Italienisch) haben wir dann einen Laden gefunden (Eisen Karl), der passende Trinkwasserschläuche hatte - allerdings keine Geradeverbinder. Nur welche aus Edelstahl zum Selbstzusammenschrauben mit Teflonband. Nach 4 Versuchen habe ich das dann auch Dicht bekommen. Geschraubt habe ich direkt vor dem Laden, da konnte ich dann schnell was holen, wenn ich noch was brauchte. Danach konnten wir auch direkt zur Fähre.
Boarding in Ancona war ruhig - ich hatte sogar einen Außenplatz auf dem offenen Deck und damit auch Landstrom während der Fahrt, obwohl wir eine Kabine gebucht hatten. Überfahrt war schön - bitte denkt alle daran, die Mobilfunk Verbindung auszuschalten, sonst kann es vor der albanischen Küste teuer werden!
Wir waren dann Abends in Patras und sind dann direkt nach Aginara Beach gefahren. Schöner CP mit familiärer Anbindung. Nach ein paar Tagen auf dem CP wunderte ich mich, dass die Batterie trotz Landstrom nur noch 60% laut dem BMV-712 hatte. Die Ladegeräte haben nicht mehr geladen, da sie der Meinung waren, es sei -18°C. Nach dem Motto "Was von alleine kommt, geht auch von alleine wieder" war das dann auch wieder weg und Solar und Ladegerät haben wieder ordentlich geladen. Einen Ladebooster vermisse ich nach den 11 Wochen tatsächlich auch nicht. Ich überlege mir nur, einen Schalter für das IP22 einzubauen. Die 220Wp Solarpanels decken den 12V bedarf vollständig. Landstrom nutze ich nur für den Kühlschrank.
Wir sind dann über Pylos, Finikounda langsam Richtung Kalamata weitergefahren. Echt beeindruckend war der Besuch in Ancient Messini. Es ist eine tolle antike Stätte mit einer wundervollen Atmosphäre. Unser Navi (Garmin Camper mit eingestellten Fahrzeugmaßen) hat uns dann auf einen wilden Weg Richtung Kalamata gelotst. In einem engen Dorf kam dann die Anweisung "jetzt rechts abbiegen" und ich dachte nur "what???". Nach einigem Rangieren dachte ich "das passt schon". Meine Frau meine allerdings das passt nicht. Ich dachte hinterher nur "Men to the left because women are always right!". Hatte doch glatt vergessen, dass die Markise etwas über das Fahrzeug hinaus ragt. Und im Spiegel sieht man die Markise leider nicht. Naja - die Markise rollte sich dann erst mal selbst aus, nachdem ich das Fahrzeug frei gefahren habe. Auch hier zeigt sich, dass Panzertape bei fast allem eine Lösung sein kann. Wir sind dann vorsichtig weiter nach Kalamata auf den CP gefahren. Dort habe ich mir das Dilemma erst mal genauer angeschaut. Ich konnte bei der Markise nach dem kompletten ausrollen auch die Endplatten, die für die Mechanik wesentlich sind wieder notdürftig befestigen. Hier durfte ich dann auch feststellen, dass es nur zwei Camping Händler in Athen und einen in Thessaloniki gibt. Ersatzteile waren aber da nicht verfügbar. Aber im Frankana Online Shop waren sie es. Ein kurzer Anruf bei meinem freundlichen C Händler hat dann dazu geführt, dass die benötigten Ersatzteile Freitags beim Händler und dann per UPS Express Dienstags auf dem CP in Kalamata waren. Vielen Dank noch mal an meinen Händler und an den CP, der mir Platz und eine vernünftige Leiter zur Verfügung gestellt hat! Das Gute an der Geschichte ist, dass ich jetzt genau weiß, wie die Markise im Detail aufgebaut ist
Wir sind dann weiter rund um die Mani, haben in Kardamyli, Stoupa, Areopoli (guter Stellplatz mitten im Ort) und Gythion Halt gemacht. Am Kap Tenaro haben wir eine schöne Wanderung zum Leuchtturm gemacht. Viel schöne Gegend da. Weiter ging es dann nach Mystras auf den CP Castle View. Sehr schöner CP und die antike Stätte ist wirklich sehenswert. Am besten an der Rezeption ein Taxi für morgens bestellen und sich dann hoch zum oberen Eingang fahren lassen. Dann durch die antike Stätte runter und zurück zum CP laufen. Das Dorf beim CP ist auch sehr schön.
Von Mystras ging es dann weiter quer durch die Berge nach Leonidi. Die Tour ist auch mit einem größeren WoMo durchaus machbar. Und unterwegs kann man auch (wenn man zur richtigen Jahreszeit da ist) wilden Oregano und Bergtee pflücken. Von Leonidi ging es dann wieder Richtung Süden auf die Insel Elafonisos. Wenn mal Karibik Feeling haben möchte, ist man da am richtigen Platz. Türkises Wasser und weiße Strände - einfach traumhaft!
Von Elafonisos sind wir mit einer Zwischenübernachtung nach Mykene gefahren. Auch diese antike Stätte ist sehr sehenswert. Das Dorf ist überwcihtlich und es gibt zwei CP.
Weiter ging es dann über Tolo (kann man meiden!) an die Ostküste des Peloponnes und haben hier viele kleine und nette CP gefunden. An der Insel Poros haben wir auf der Festlandseite auf einem Parkplatz übernachtet und Abends die Altstadt von Poros erkundet. Personenfähren fahren alle 10 Minuten die ganze Nacht durch. Über Methana sind wir dann nach Panagia/Epidauros gefahren. Nachdem wir dort die Gegend erkundet haben (Ancient Epidauros und schnorcheln an der versunkenen römischen Villa) sind wir dann noch nach Ancient Korinth gefahren, da wir den Kanal schon kennen. Da war es aber dann so heiß, dass wir weiter in den Westen gefahren sind. Die letzten drei Tage haben wir dann wieder in Aginara Beach verbracht und haben noch mal die Gegend erkundet. Beim Friseur in Vartolomio habe ich dann glatte 8 EUR für einen neuen Haarschnitt ausgegeben.
Danach ging es dann über Patras zurück nach Bari - wie es weiter ging im nächsten Post!
Mein Fazit:
- Selbst kochen Griechenland loht sich kaum. Mit zwei Vorspeisen, zwei Hauptspeisen, einem Liter Wein und 1,5l Wasser, einem Kaffee und zwei Ouzo kommt man selten über 40 EUR. In den ersten 7 Wochen haben wir viermal gegrillt oder gekocht.
- Ins Wohnmobil gehören bei der nächste Fahrt:
○ 12mm Geradeverbinder für die Wasserleitungen
○ 12mm Schlauchschellen
○ Ersatzlüfter für den Kühlschrank (92mm Be Quiet Pure Wings für 8 EUR)
○ Neue Rolle Panzertape
○ Noch eine Tube Loctite Schraubensicherungskleber
Viele Grüße
Andreas