Am 23. Juni ging es -bei allerbestem Sommerwetter- mit der Fähre von Travemünde nach Trelleborg. Nach vielem hin und her haben wir uns für die Fähre entschieden. Das entscheidende Argument war schlicht und ergreifend der Preis. 230 Euro für Hin- und Rückreise mit einem 7 m Womo war für uns OK. Die Piraten und Freibeuter ...ääääähhhh Fähr- und Brückenbesitzer in Dänemark nehmen fast das Doppelte. Dazu wäre noch eine Tankfüllung gekommen - evtl. wären wir dann 2 Stunden früher in Schweden gewesen. Doppelt so teuer - nur um dann (evtl.) zwei Stunden eher im Urlaubsland zu sein? Nein Danke! So sind wir vollkomen entspannt in Trelleborg angekommen. Gegen 17.30 rollten wir mit unserem Womo von Bord. Wir hatten im übrigen die Höhe des Fahrzeuges von 3,2 auf 3,7 m erhöht - weil wir ein Kanu mit hatten.
Bevor ich jetzt mit dem eigentlichen Bericht beginne, ein paar „Rahmeninformationen“ zum Typus Mitglied Nr. 17 im Carthago-Kreis oder anders gesagt zur Familie Rofallski:
Wir reisen seit ca. 30 Jahren mit dem Womo und stehen (eigentlich) immer frei. Wir haben nichts gegen Campingplätze, wenn sich aber die Möglichkeit ergiebt -ohne Probleme- FREI zu stehen, ziehen wir das FREI stehen immer vor! Desweiteren sind wir zu dritt unterwegs gewesen. Neben meiner Frau ist auch noch mein 18 jähriger Sohn mitgewesen (der Bursche ist quasi im Womo groß geworden). Ziel war viel zu angeln - aber auch meiner Frau „gestanden“ wir ein paar "Shoppingtage" in Stockholm ein.

Und los ging es! Zur besseren Orientierung lege ich hier mal eine Skizze bei - wo wir überall in Schweden waren. Was uns bei der Suche nach freien Stellplätzen ungemein geholfen hat, sind aktuelle (!) Karten von Schweden, weil dort sind Badeplätze eingezeichnet. Bei den meisten Badeplätzen handelt es sich um eine Badestelle mit Liegewiese. Einige Badeplätze sind gepflegt wie ein Golfplatz. Neben Müllentsorgung haben die meisten Badeplätze auch noch eine Feuerstelle - oftmals war sogar das Holz zur freien Verfügung schon vorbereitet. Zwar sind die Parkplätze (nicht immer) besonders groß - aber das muss eh jeder selber entscheiden ob er dort stehen möchte oder nicht. Wir fühlen uns auf solchen einfachen Plätzen sehr wohl - zumal der Kontakt zu den Schweden dort ganz hervorragend klappt. So manchen Tipp über Besonderheiten in der Nähe haben wir dort erhalten.
Mittlerweile fängt man auch in Schweden an Wohnmobilplätze einzurichten. Doch da gibt es große (Preis-) unterschiede. In Söderköping (dort gibt es das beste Eis in ganz Schweden!) kostet die Nacht knapp 10 Euro. Am Göta-Kanal (verbindet Nordsee mit Ostsee) kostet der Womoplatz knapp 30 (!) Euro. Das Gebiet am Göta Kanal eigenet sich ganz hervorragend für Fahrradtouren, Jogging oder Walktouren weil direkt am kleinen Kanal <meist nur 20 m breit> ein Radweg ist. Im übrigen sind die Schleusenanlagen - wirklich sehenswert. Manchmal sind 5 Schleusenkammern in Reihe hintereinander.
Doch - wir waren ja wegen der „Angelei“ nach Schweden gekommen - hier ein paar Fotos. Mein Sohn und ich hätten uns gerne einen größeren Kühlschrank/Eisschrank gewünscht. Nach ca. 1 Woche kam die Anmerkung von meiner Frau: „Alles voll“ - dabei hatten wir jeden zweiten Tag frischen Fisch gegessen. Meist gingen uns Barsche, Hechte und Zander „an den Hacken“. Ich habe sämtliche Fische filetiert - und trotzdem reichte der Platz nicht im Kühlschrank. Das war aber nicht „wirklich“ schlimm. Wir haben halt dann ein Foto von den größten Fischen gemacht - vorsichtig vom Hacken gelöst und sie dann wieder in die Freiheit entlassen.
Zum Glück hatten wir ein Kanu dabei. Mit diesem Kanu haben wir „Ecken entdeckt“ die einem vom Land einfach verborgen bleichen. z.Bsp. haben wir eine Bieber-Burg entdeckt. Unglaublich das so ein Bursche einen „Holzhaufen“ von fast 2 m (!) über dem Wasserspiegel bauen kann. Überhaupt: Die Natur in Schweden ist wirklich „der Hammer“. Neben besagtem Bieber haben wir Elche und reichlich (!) Dachse gesehen. Und hier ein offenes Wort - was einem eigentlich immer entgegenschallt, wenn man nach Schweden fährt: Und Mücken? Ja - die gibt es dort. Aber nicht mehr und nicht weniger als in unserer Holsteinischen Schweiz, und dort gibt es bekanntlich reichlich Seen und Wald. Lediglich die kleinen „Gnuts“ (kleine Mücken, vielleicht werden die auch anders geschrieben) haben uns am Ruskensee an einem Abend (es war ein kurzes Gewitter) etwas genervt. Das war`s dann aber auch mit den Mücken.
Der eigentliche Hammer an diesem Urlaub war die Tatsache, das wir einen „Badeurlaub“ erlebt haben! Während hier in Norddeutschland „Schiet-“ Wetter war - haben wir da oben wunderbares Sommerwetter gehabt und die Seen hatten (teilweise) 23 (!) Grad Wassertemperatur. Ob man nun wollte oder nicht - wir sind braungebrannt „wie aus einem Griechenlandurlaub“ zurück gekommen. Aber so ist das, wenn man den ganzen Tag „draußen“ zubringt. Wir sind eine (sportlich) aktive Familie die -nach Möglichkeit- den ganzen Tag draußen zubringt. Die normalen Tagestemperaturen (Schatten) lagen zwischen 20 und 24 Grad, nachts meist 15 Grad.
Hier vielleicht noch zwei kleine Tipps:
1. In Stockholm kann man wunderbar auf der Insel „Djurgarden“ parken und mit dem Fahrrad Stockholm erkunden (7 Kilometer bis zum Stadtzentrum, perfekter Radweg).
2. Wer ein internetfähiges Smartphone besitzt: Aus Kostengründen schalte ich Rooming immer aus. Wenn man aber durch Städte (auch kleinere) geht, stellt man immer wieder fest, das die Leute WLAN haben -NICHT VERSCHLÜSSEL-! Das heißt, das man also schnell mal kurz die e-Mails checken kann oder den aktuellen Wetterbericht .... KOSTENLOS! Das funktioniert in Kaufhäusern, Touristeninformationen, Kaffee`s usw. Einfach mal ausprobieren.
Letzte Anmerkung:
Ich habe absichtlich nicht die einzelnen Orte genannt oder beschrieben, denn wir reisen immer nach dem Motto: Der Weg ist das Ziel!
Gruß aus Eutin
Klaus

Rofallski
Nr. 17 / Carthago-Kreis