Hallo,
Die Beschallung ist in unserm GT entsprechend meiner Vorstellungen umgebaut.
Was haben wir ?
Pioneer AVIC-F980DAB-C
ONE 165 DUCATO Remifront IV
Mosconi GLADEN PICO 2
Ohne Auto kann man nur Visionen haben, da man weder messen kann noch hören.
Um das Richtige für uns auszusuchen habe ich zunächst eine Fahrt mit Messung gemacht.
Messungen bei 60, 90 und 110 Kilometer Geschwindigkeit. Gemessen mit Mikro am Laptop.
Die Motor und Fahrgeräusche halten sich bis 90 recht gut in Grenzen.
Bei 110 wird der Pegel der Fahrgeräusche schon recht hoch. Die meisten Geräusche sind so bei 190-260 HZ, also im unteren Mitteltonbereich. Das verändert sich nicht bei verschiedenen Geschwindigkeiten – eben nur der Pegel.
Messungen im Stand
Verschiedene Hörpostionen
Fahrer / Beifahrersitz auch jeweils mit umgedrehten Sitzen und einmal Sitzbank.
Messung mit kleinen Abhörmonitoren, Steinberg UR22 MK2, beyerdynamic MM1 Kondensator Messmikrofon, Computer, Kabel und Landstrom.
Da bin ich ehrlich gesagt etwas überrascht, das es kaum Raummoden gibt. Im Bass wird die ein oder andere Plastikverkleidung bei hohem Pegel hörbar angeregt und das wars. Damit sind die räumlichen Bedingungen besser als erwartet. Der Dachfloor schluckt gut und die verwinkelte Räumlichkeit macht auch anscheinend was aus.
Dennoch, wie in jedem Auto, ist die Position der Wandler im Bezug auf die jeweilige Hörposition, stark limitierend, was ein echtes Stereodreieck quasi unmöglich macht.
Nach allen Messungen waren wir uns einig das das Invest in die Beschallung wie oben beschreiben ausfallen sollte.
Jetzt könnte man fragen „Warum kein Subwoover?“ Antwort – Weil die Fahrgeräusche auf Grund der höheren Frequenzen nicht, oder nur teilweise mit dem SUB „aufgefangen“ werden können. Der Pioneer bietet schon recht umfangreiche digitale Mittel um da gegensteuern zu können. Letztlich wurde die Endstufe gewählt um den Mittel / Tieftöner etwas auf die Sprünge zu helfen.
Ziel war auch keine Disco, sondern ein schön klarer Klang mit einem annehmbaren Frequenzgang.
Also ans Werk.
Die Blenden in der Türverkleidungen sind geklipst und etwas störrisch abzubauen. Beherzt an den richtigen Stellen mit Kuststoffhebelwerkzeug drangehen dann klappt das.
Den vorhandenen Treiber abklemmen, Schrauben ausschrauben und das Teil zur Seite legen.
Wie man dann sieht - sieht man nix. In der Tür ist in diesem Bereich weder gedämmt noch sonst irgendetwas zu sehen außer das nackte Türblech von innen.
Das darf nicht so bleiben. Weder für den Lautsprecher noch im Bezug auf Wintertauglichkeit.
Was ist zu tun. Wer es richtig wissen will baut den Rest der Verkleidung ab und dämmt die Türe. Das hier zu beschreiben führt allerdings zu weit, daher beschreibe ich nur den Bereich der Lautsprecher.
Gladen hat eine hochwertige Bitumendämmung in Bogenformat. Hier sollte man seine Zuschnitte machen, aber nicht für die Tür! In Anbetracht von erheblichen Kondensatbildungen würde das ein Paradies für Schimmel werden.
Deshalb lieber eine Alubutyl Dämmung wie zum Beispiel Zealum ZN-Base1. Die nimmt kein Wasser auf und ist damit die bessere Wahl.
Nach dem fleißigen Auskleben der Blechfläche kann man hingehen und eine Kidschurr aus Biutyl kreisrund auf die Dämmung kleben. Hierüber wieder ein Streifen der Dämmmatte. Die Lage sollte vorab eingemessen werden vom späteren Mittelpunkt des Magneten des Lautsprechers.
Wie hoch man diese Wulst legt ist Geschmacksache. Ich habe die Wulst ca. 1,5 cm hoch gemacht und hat einen ungefähren Durchmesser von 160 mm.
Der Lautsprecher hat am Korb Rand einen ca 15 mm breiten Kunststoffring. Den habe ich mit der Gladenfolie beklebt. Hat den Sinn, das der Sitz damit verbessert wird und zusätzlich abgedichtet wird.
Dann wurden die Plastikflächen vor dem Lautsprecher, also zum Fahrzeuginneren, an der Türverkleidung mit der Gladenmatte beklebt. Quasi die Flächen hinter der zum Schluss wieder zu montierenden Blende.
Neuen Lautsprecher an den Stecker anschließen, einschrauben und fertig. ( Die Blende habe ich nach Soundcheck erst wieder aufgeklippt ) .
Nun der Hochtöner.
Das gestaltet sich etwas fummlig und es empfiehlt sich da mit zwei Leuten zu arbeiten.
Zunächst die Gummilippe vorsichtig am Türausschnitt der Karosse in dem Bereich der Remise abziehen. Alle Schrauben der Remise in zei Teilen oben zum Dachhimmel abschrauben. Da gibt’s drei verschiedene Sorten Schraben. Teils mit Blendstopfen. Die Verkleidung oben ineinandergesteckt, Bei mir war die Fahrerseite unter die Beifahrerseite gesteckt. Somit war die Beifahrerseite zuerst dran. Ist das Ding lose, zur Wagenmitte auf dem Draht zu vorsichtig zur Wagenmitte schieben und temporär fixieren.
Die Verkleidung A-Säule ist nicht geschraubt, sondern auch geklippst. Hier wieder vorsichtig abhebeln. Jetzt kommt der Zweimannpart. Einer muss das Teil einfach mal festhalten, damit der „Monteur“ den vorhanden Hochtöner abklemmen und ausschrauben kann.
Der neue Hochtöner hat am Kabel noch eine Weiche. Dies ist ein elektronisches Teil was extra für dieses Komplettsystem abgestimmt sein soll. Ich habs noch etwas gedämmt mit Filzmatte und Klebeband. In der Plastikabdeckung habe ich noch Schaumstoffdämmstreifen eingeklebt.
Hochtöner mit der mitgelieferten Aufnahme passend einsetzen und anschrauben. Stecker einstecken.
Weiche in den unteren Bereich der Verkleidung mit Klebeband fixieren.
Jetzt kann die Verkleidung wieder aufgeklippst werden, die Türdichtung wieder ausgesteckt werden und ganz zum Schluss auch nach der Fahrerseite die obere Verkleidung wieder angeschraubt werden.
Fahrerseite analog zur Beifahrerseite.
Lautsprecher sind nun verbaut. Anschließend noch den Verstärker einbauen.
Blende des Radio abbauen ist mindestens so beherzt zu hebeln wie die Blenden in der Türverkleidung.
Das „Radio“ ist in einem Metallrahmen mit Mikroschrauben befestigt. Die Schrauben kann man beim Rausschrauben nur mit Tricks sichern. Entweder etwas Sika oder ein Magnetarm einsetzen, sonst sind die Schrauben irgendwo hinter die Armatur für immer verschwunden.
Nun auf das Armatuernbrett eine Filzmatte auslegen um das Radio dort unbeschadet abzulegen.
Radio rausziehen ohne Kabel abzureißen und auf die Matte legen. Es ist schon erstaunlich wieviel Kabel das Teil hat.
Das geschulte Auge sieht – Hoppla die Antenne DAB ist nicht belegt. Da nur ein Koaxkabel zur Antenne geht wird das umgebaut. Ich hab mir eine „Weiche“ zusammengelötet mit den jeweiligen Steckern für Analog und Digitalstecker zum Radio.
Jetzt das obere Fach auf dem Armaturenbrett Beifahrerseite aufgemacht und den Boden ausgeschraubt. Im Fußraum Beifahrerseite die Verkleidung abgenommen und den Deckel des Beifahrersitzsockel abgenommen. Wir haben dort eine Aufbaubatterie.
Die werkseitige Verkabelung im Fußraum ist abenteuerlich und wirr. Hier sollte der Verstärker dennoch genug Platz finden. Das mitgelieferte Kabel richtig herum vom Fach Richtung Radio gekonnt einziehen und das andere Ende runter in den Fußraum.
Die Kabel in das Radio einstecken, beziehungsweise austauschen. Hier verweise ich auf das Manual sonst wird das hier zu lang. Das Gleiche in der Endstufe. Ich habe alle Kabelstecker nochmals mit Klebeisolierband speziell am Verstärker geschützt und fixiert.
Die Endstufe soll den Strom von der Aufbaubatterie bekommen. Das mitgelieferte Kabel ist dafür leider etwas zu kurz. Ein längeres ist zu erwerben. Dieses Kabel wird recht einfach unter dem Kunststoffboden des Beifahrers entweder mit einem Draht oder schlanken Unterarmen gezogen. Geht sehr gut. Entsprechend beidseitig abschließen – fertig.
Die Endstufe hat einen Montageblock. Mittels diesem schönen Block kann man den Verstärker an einem vorhandenen Metallbügel im Fußraum mit Metallschrauben fixieren.
Soundcheck – Radio an – läuft. Sogar DAB läuft
Alle Blenden bis auf die Fußraummatte wieder einbauen. Das Gain am Verstärker kann man sonst nicht nachjustieren.
Nun , ohne Feinjustierung darf man sagen, die Aktion hat sich gelohnt. Der Klang ist schon recht gut. Der Vorher – Nachher Unterschied ist schon recht groß. Einen Woofer vermisse ich nicht.
Die Musikleistung aus dem Tunerteil ist ein wenig besser geworden. Die Musikleistung aus CD oder Stick ist deutlich besser geworden. Da kann man schon sehen wie schlecht die Datenqualität der Sendeanstalten geworden ist. Sehr traurig das hier dermaßen runtergesampelt wird, dass es eigentlich kein Spaß mehr macht.
Bei Zeiten schreibe ich wie die Feinjustage die ich noch angehen werde gemacht habe.
Gruß Uli