Dabei sind wir zunächst davon ausgegangen, unser WoMo von Deutschland aus nach Südamerika verschiffen zu lassen. Bei der Internet-Recherche sind wir auf die Firma Seabridge http://www.seabridge-tours.de/gestoßen, die solche Reisen im "Komplettpaket" durchführt: Verschiffung des Fahrzeuges und geführte Gruppen-Touren durch Nord- oder Südamerika (oder auch andere Ziele).
Also Reisen. die man dann mit dem eigenen WoMo macht. Zum Beispiel die "Panamericana", die 6 Monate dauert. Wir hatten uns schon für Seabridge entschieden und wollten die Reise im November 2013 beginnen...
Nun haben wir auf unserer letzten Spanien-Reise im Januar/Februar 2012 andere WoMo-Fahrer auf einem Stellplatz getroffen, die im Mai 2011 von einer einjährigen USA-Reise mit dem eigenen Wohnmobil zurück gekommen sind und die nicht abgeneigt sind, eine weitere USA-Tour zu machen, weil es ihnen dort so gut gefallen hat.
Weil das für uns ein interessantes Thema ist, hatten wir für mehrere Abende und auch immer wieder zwischendurch jede Menge Gesprächsstoff, und Gottlob auch genug Wein...

Später haben wir dann im Internet recherchiert und von anderen Reisemobil-Fahrer, die solche Fahrten ebenfalls schon gemacht haben oder zur Zeit noch mit dem WoMo unterwegs sind, das alles bestätigt gefunden.
Nach dem, was wir nun an Informationen zusammen getragen haben, werden wir auf keinen Fall ein Wohnmobil von Deutschland aus nach Übersee verschiffen lassen. Die "Panamericana" haben wir abgesagt. Für uns sind folgende Gründe ausschlaggebend:
-- man muss sein WoMo am Hafen (z. B. Hamburg oder Bremerhaven) abgeben und Mitarbeiter des Hafens verladen das WoMo aufs Schiff und fahren am Bestimmungsort wieder an Land. Man darf das WoMo nicht selbst auf das Schiff fahren. Die Frage ist, wie gehen die Leute mit dem WoMo um? Keine Versicherung versichert dieses Transportrisiko. Unserem Bekannten hat man das Fahrzeug beschädigt. Er musste bei Phönix auf eigene Kosten reparieren lassen. Schaden 1.800 EUR.
-- es werden dann Riesen-Schiffe verladen, die je nach Typ 6000-8000 PKW fassen können, dann kommen noch ein paar LKW, andere Fracht und auch WoMos dazu. Alle Fahrzeuge müssen befestigt werden, damit auf See die Fahrzeuge nicht wie Spielzeugautos durch die Gegend purzeln. Dazu kommt eine Mannschaft an Bord, die die Fahrzeuge befestigen. Und wenn nun das Schiff am Bestimmungshafen ankommt, dann müssen die Fahrzeuge wieder "abgeschnallt" und von Bord gefahren werden. Das dauert 2-4 Tage. Die Mitarbeiter machen das im Akkord rund um die Uhr. Und wo schlafen die Leute? Sie schlafen in den WoMos, versauen die Polster, Betten und die Toilette.
-- die Fahrzeuge dürfen nicht verschlossen sein, denn der Zoll will ja prüfen, ob keine Dinge transportiert werden, die nicht transportiert werden dürfen. Und an Bord wird geklaut "wie die Raben"...
-- in Nord- und Süd-USA kennt keiner FIAT-Ducato, Iveco, MAN, keiner kennt Carthago, Phönix oder Concorde oder ein anderes deutsches/europäisches Fabrikat. Was ist also, wenn man Ersatzteile braucht? Muss man in Deutschland bestellen und einfliegen lassen. Das dauert..... und dann muss man erst mal eine Werkstatt finden, die sich damit auskennt, und den Schaden beseitigt. Dann gibt es Probleme bei der Beschaffung von ganz normalen "Verbrauchsteilen", wie Reifen, Bremsbeläge usw.
-- die Kosten für das Verschiffen sind nicht unerheblich
-- dann gibt es in den USA keine 230 V sondern 110 V und deutsche Gasflaschen kennt man schon gar nicht.
-- dazu kommt, dass es bei deutschen KFZ-Versicherungen einen Haftungsausschluss für die USA gibt. Man muss also eine amerikanische Versicherung finden, und das ist auch nicht so einfach, und wenn, dann erheblich teurer als zu Hause
Was sind also die Alternativen? Mieten oder kaufen! Mieten ist aus unserer Sicht die 1. Alternative bei einmaliger Reise und wenn die Reisedauer 1 bis 6 Wochen beträgt. Für eine längere oder mehrmalige Fahrten aber zu teuer.
Kaufen ist daher für uns die einzige Alternative!!!
Wir haben weiter im Internet recherchiert und sind schon auf einige WoMo-Fahrer gestoßen, die das, was wir machen wollen, seit einigen Jahren schon machen und verfügen nun über viele Informationen.
Aber entschieden ist noch nichts. Wir sind ja total flexibel. Unsere Vorstellung ist, dass wir zum Beispiel 3 Monate mit dem RV durch die USA fahren, es dann in einem Storage (bewachter Abstellplatz) abstellt, und nach Deutschland fliegt. Dann nach 3 Monaten wieder zurück in die USA fliegt und wieder drei Monate auf Achse ist, usw.
Für uns käme auch in Frage, mit anderen WoMo-Freunden ein Fahrzeug zu "sharen", also teilen. Damit meinen wir nicht, zur selben Zeit und zu viert im WoMo durch die Gegend zu fahren, sondern das Paar A fährt eine bestimmte Zeit, meinetwegen 2-3 Monate und stellt das WoMo in einem Storage ab, das Paar B fliegt dann anschließend dort hin und übernimmt das WoMo für 2-3 Monate und stellt dann das Fahrzeug in einem anderen (oder selben) Storage ab, und dort wird es dann wieder von den anderen übernommen.
Na ja, und wenn sich niemand findet, dann werden wir die Sache eben alleine durchziehen.
Wir haben nun geplant, dass wir im November 2012 für 4-5 Wochen in die USA fahren und uns dort nach einem WoMo umschauen werden. Bis dahin werden wir also die Zeit nutzen, um uns weiter intensiv mit dem Kauf eines RV´s (so heißen die Dinger in USA) zu beschäftigen. Auch die Fragen der KFZ-Versicherung, Krankenversicherung, Einreisebestimmungen, Führerschein, Adresse usw. sind schon weitgehend geklärt.
Falls jemand weitere Informationen haben möchte, weil er Ähnliches vor hat, egal ob alleine oder zusammen, der kann sich gerne bei uns melden.
Gruss
Uschi und Walter