Ducato 2,3l 180 Multijet2 POWER, Euro 6
Verfasst: Sonntag 19. Februar 2017, 14:23
Hallo zusammen,
ich eröffne hier den Thread für den oben genannten Motor. Wäre schön wenn sich hier Erfahrungsberichte ansammeln würden!
Dieser Motor soll das "Flaggschiff" der neuen Fiatmotoren sein und ersetzt in der Motorenpalette den "alten" 3,0 Liter-Motor von IVECO.
Laut Fiat soll er die gleiche Leistung wie der alte 3,0-Liter-Motor erbringen.
Das mit deutlich weniger Hubraum. Funktionieren soll das laut Fiat u.a. durch andere Nockenwellen und einen neuen VTG-Turbolader.
Soviel zur Theorie...
Wir fahren nun seit ein paar Wochen diesen Motor in einem Carthago C-Compactline I138, Modell 2017. Davor hatten wir einen Knaus VanTI mit dem "alten" 3,0l-Motor, sodass wir einen direkten Vergleich haben.
Nun haben wir über 1000km gefahren und meine Begeisterung hält sich bislang leider sehr in Grenzen.
Vom 3,0-Liter war man verwöhnt. Ab 1800 U/min machte er "Alles"!
Ab 70 km/h blieb ich im 6.Gang, Runterschalten zum Überholen etc. war nicht notwendig. Einzig in den Kasseler Bergen war ein Runterschalten in den 5.Gang notwendig um eine Geschwindigkeit von 120 km/h zu halten. Selbst der Brenner konnte problemlos im 6. Gang gefahren werden.
Nun sieht es aber anders aus. Da dem neuen 2,3l-Motor offensichtlich der Hubraum fehlt, so holt er die Leistung aus der Drehzahl (was auch immer Fiat mit gleichen Motorkennlinien da aufs Papier bringt).
Unter 1800 U/min passiert fast nichts. Bei dieser Drehzahl hält er selbst bei geringer Steigung auf der Autobahn die Geschwindigkeit nicht. Runterschalten ist notwendig.
Unter 2300 U/min ist ein hochschalten wenig sinnvoll, da der nächste Gang dann gerade bei 1800 U/min liegt und das der untere Leistungslevel ist.
Wirklich zügige Fahrweise (Überholmanöver) sind bislang nur ab 2500 Umdrehungen möglich.
"Gefühlt" entwickelt er dann in etwa die Leistung die man vom 3,0-Liter gewohnt ist. Nur dass dieser diese "gefühlte Leistung" schon bei deutlich niedrigeren Drehzahlen lieferte.
Fiat hat weiterhin den Motor mit weniger Verbrauch angegeben als die Vormotoren.
Bislang kann ich auch das noch nicht bestätigen. Der Verbrauch liegt bei mir bislang um gut einen Liter/100km höher als beim alten 3,0-Liter. Und das bei deutlich verhaltenerer Fahrweise.
Aber vielleicht reduziert sich das ja im Verlauf noch etwas.
OK, das Reisemobil ist kein "Rennmobil". Und da ich nicht mit der Stoppuhr unterwegs bin sind sicherlich einige Dinge "gefühlt" so. Nichts desto trotz sind die Schaltvorgänge bei entsprechenden Drehzahlen nicht erfunden sondern selbst erlebt. Auch die Schaltnotwendigkeit ist nicht erfunden, denn wenn der Wagen auf der Autobahn langsamer wird, dann bleibt einem nichts anderes übrig.
Gemütlich mit 80 bis 100 km/h reisen ist sicherlich problemlos möglich. Ich weiß auch, dass ich hier "auf hohem Niveau klage"!
Da ich das Mobil aber auch beruflich nutze, so ist mir an einer Fortbewegung im normalen "PKW-Strom" gelegen. Daher haben wir uns ja extra für ein kleines, kurzes und schmales, sprich "handliches" Mobil entschieden. Mit dem alten 3,0-Liter war ein entspanntes "Mitrollen im PKW-Strom" problemlos möglich. Jetzt ist hier aber eine deutlich "aktivere" Fahrweise notwendig.
Auch über die Preisgestaltung bin ich nicht erfreut. Carthago hat den Preis vom alten 3,0-Liter-Motor übernommen, den 2017er-Preisaufschlag dazugerechnet, sowie den von Fiat erhobenen Aufschlag für die neue "Euro 6"-Technik.
Dass der alte 3,0-Liter deutlich teurer war leuchtet mir ein. Es war ein ganz anderer, deutlich größerer und fast 50 Kilogramm schwererer Motor der einen entsprechenden Aufpreis rechtfertigt.
Jetzt sitzt im Mobil aber der typische 2,3-Liter-Standartmotorblock und trotzdem zahlt man fast 4500€ Aufpreis. (Ich muß dazuschreiben, dass wir unser Mobil im Februar 2016 bestellt haben. Da war die Preisgestaltung der Euro 6 Motoren noch nicht bekannt. Wir haben also mal "die Katze im Sack" gekauft. Da ich aber wußte dass der 2,3-Liter-Block kommt und nicht mehr der große 3,0-Liter, so hatte ich mit einem angepaßten (niedrigerem) Aufpreis gerechnet; na ja, selbst Schuld, war wohl zu naiv...).
Sorgen bereitet mir weiterhin, dass Fiat die AdBlue-freie Technik bereits wieder verlassen hat! Sie sagen selbst, dass sie mit dieser Technik neue Normen nicht erfüllen können. Auch sorgt mich, dass die meisten Ducatos mit Euro 6-Technik schon heute mit AdBlue unterwegs sind! Fiat hat die AdBlue-freie Technik nur bei den "Campingversionen" eingeführt, da sie nach eigener Aussage bedenken bezüglich Auschristallisieren des im AdBlue enthaltenen Harnstoff bei im Winter abgemeldeten Fahrzeugen haben.
Wenn die AdBlue-freie-Technik so "der Kracher" wäre, warum entwickeln und vor allem produzieren sie dann in einer Motorenpalette zwei unterschiedliche Techniken parallel? Und bereits jetzt haben sie ja auch für die "Campingversion" einen "Haken" hinter die aktuell produzierte AdBlue-freie Technik gemacht weil sie wissen, dass sie künftige Normen so nicht einhalten können...
Ich will hoffen, dass sie die Norm aktuell auch wirklich einhalten und die Motoren nicht "überreizt" sind.
Ich hoffe nun aber auf eine prolongierte Einfahrphase und dass sich diese (Luxus)-Problemchen dann etwas legen...
Wer hat noch Erfahrungen mit dem Motor?
Viele Grüße,
Stefan
ich eröffne hier den Thread für den oben genannten Motor. Wäre schön wenn sich hier Erfahrungsberichte ansammeln würden!
Dieser Motor soll das "Flaggschiff" der neuen Fiatmotoren sein und ersetzt in der Motorenpalette den "alten" 3,0 Liter-Motor von IVECO.
Laut Fiat soll er die gleiche Leistung wie der alte 3,0-Liter-Motor erbringen.
Das mit deutlich weniger Hubraum. Funktionieren soll das laut Fiat u.a. durch andere Nockenwellen und einen neuen VTG-Turbolader.
Soviel zur Theorie...
Wir fahren nun seit ein paar Wochen diesen Motor in einem Carthago C-Compactline I138, Modell 2017. Davor hatten wir einen Knaus VanTI mit dem "alten" 3,0l-Motor, sodass wir einen direkten Vergleich haben.
Nun haben wir über 1000km gefahren und meine Begeisterung hält sich bislang leider sehr in Grenzen.
Vom 3,0-Liter war man verwöhnt. Ab 1800 U/min machte er "Alles"!
Ab 70 km/h blieb ich im 6.Gang, Runterschalten zum Überholen etc. war nicht notwendig. Einzig in den Kasseler Bergen war ein Runterschalten in den 5.Gang notwendig um eine Geschwindigkeit von 120 km/h zu halten. Selbst der Brenner konnte problemlos im 6. Gang gefahren werden.
Nun sieht es aber anders aus. Da dem neuen 2,3l-Motor offensichtlich der Hubraum fehlt, so holt er die Leistung aus der Drehzahl (was auch immer Fiat mit gleichen Motorkennlinien da aufs Papier bringt).
Unter 1800 U/min passiert fast nichts. Bei dieser Drehzahl hält er selbst bei geringer Steigung auf der Autobahn die Geschwindigkeit nicht. Runterschalten ist notwendig.
Unter 2300 U/min ist ein hochschalten wenig sinnvoll, da der nächste Gang dann gerade bei 1800 U/min liegt und das der untere Leistungslevel ist.
Wirklich zügige Fahrweise (Überholmanöver) sind bislang nur ab 2500 Umdrehungen möglich.
"Gefühlt" entwickelt er dann in etwa die Leistung die man vom 3,0-Liter gewohnt ist. Nur dass dieser diese "gefühlte Leistung" schon bei deutlich niedrigeren Drehzahlen lieferte.
Fiat hat weiterhin den Motor mit weniger Verbrauch angegeben als die Vormotoren.
Bislang kann ich auch das noch nicht bestätigen. Der Verbrauch liegt bei mir bislang um gut einen Liter/100km höher als beim alten 3,0-Liter. Und das bei deutlich verhaltenerer Fahrweise.
Aber vielleicht reduziert sich das ja im Verlauf noch etwas.
OK, das Reisemobil ist kein "Rennmobil". Und da ich nicht mit der Stoppuhr unterwegs bin sind sicherlich einige Dinge "gefühlt" so. Nichts desto trotz sind die Schaltvorgänge bei entsprechenden Drehzahlen nicht erfunden sondern selbst erlebt. Auch die Schaltnotwendigkeit ist nicht erfunden, denn wenn der Wagen auf der Autobahn langsamer wird, dann bleibt einem nichts anderes übrig.
Gemütlich mit 80 bis 100 km/h reisen ist sicherlich problemlos möglich. Ich weiß auch, dass ich hier "auf hohem Niveau klage"!
Da ich das Mobil aber auch beruflich nutze, so ist mir an einer Fortbewegung im normalen "PKW-Strom" gelegen. Daher haben wir uns ja extra für ein kleines, kurzes und schmales, sprich "handliches" Mobil entschieden. Mit dem alten 3,0-Liter war ein entspanntes "Mitrollen im PKW-Strom" problemlos möglich. Jetzt ist hier aber eine deutlich "aktivere" Fahrweise notwendig.
Auch über die Preisgestaltung bin ich nicht erfreut. Carthago hat den Preis vom alten 3,0-Liter-Motor übernommen, den 2017er-Preisaufschlag dazugerechnet, sowie den von Fiat erhobenen Aufschlag für die neue "Euro 6"-Technik.
Dass der alte 3,0-Liter deutlich teurer war leuchtet mir ein. Es war ein ganz anderer, deutlich größerer und fast 50 Kilogramm schwererer Motor der einen entsprechenden Aufpreis rechtfertigt.
Jetzt sitzt im Mobil aber der typische 2,3-Liter-Standartmotorblock und trotzdem zahlt man fast 4500€ Aufpreis. (Ich muß dazuschreiben, dass wir unser Mobil im Februar 2016 bestellt haben. Da war die Preisgestaltung der Euro 6 Motoren noch nicht bekannt. Wir haben also mal "die Katze im Sack" gekauft. Da ich aber wußte dass der 2,3-Liter-Block kommt und nicht mehr der große 3,0-Liter, so hatte ich mit einem angepaßten (niedrigerem) Aufpreis gerechnet; na ja, selbst Schuld, war wohl zu naiv...).
Sorgen bereitet mir weiterhin, dass Fiat die AdBlue-freie Technik bereits wieder verlassen hat! Sie sagen selbst, dass sie mit dieser Technik neue Normen nicht erfüllen können. Auch sorgt mich, dass die meisten Ducatos mit Euro 6-Technik schon heute mit AdBlue unterwegs sind! Fiat hat die AdBlue-freie Technik nur bei den "Campingversionen" eingeführt, da sie nach eigener Aussage bedenken bezüglich Auschristallisieren des im AdBlue enthaltenen Harnstoff bei im Winter abgemeldeten Fahrzeugen haben.
Wenn die AdBlue-freie-Technik so "der Kracher" wäre, warum entwickeln und vor allem produzieren sie dann in einer Motorenpalette zwei unterschiedliche Techniken parallel? Und bereits jetzt haben sie ja auch für die "Campingversion" einen "Haken" hinter die aktuell produzierte AdBlue-freie Technik gemacht weil sie wissen, dass sie künftige Normen so nicht einhalten können...
Ich will hoffen, dass sie die Norm aktuell auch wirklich einhalten und die Motoren nicht "überreizt" sind.
Ich hoffe nun aber auf eine prolongierte Einfahrphase und dass sich diese (Luxus)-Problemchen dann etwas legen...
Wer hat noch Erfahrungen mit dem Motor?
Viele Grüße,
Stefan