Die Fahrräder müssen reingeräumt werden, die Stützen hochgekurbelt und der zweistufige Tritt weggeräumt werden,
erklärten die beiden Vigili Urbani, die sich nicht mal die Mühe machten aus dem Auto auszusteigen.
Man werde so lange dableiben, bis das erledigt sei. Und so wars dann auch.
Antonio aus Venedig hatte uns schon vorgewarnt: dieses Jahr wir auf dem Eco Park in Caorle des öfteren kontrolliert,
alles andere ausser Parken ist verboten.
Aufgrund des Bandscheibenvorfalls meiner Frau ist dieses Jahr nichts mit Bootsurlaub. Arzttermine kurzfristig nicht zu kriegen, also ab ins Wohnmobil
Richtung Bootsliegeplatz, ein Paar Sachen hinbringen, Boot streicheln, und überhaupt mal sehn was geht oder nicht...
In Caorle hat Gianmarco, der Physiotherpeut, eine schmerzlindernde Therapie angewandt, privat bezahlt, einmal pro Tag die Woche,
die brachte etwas Linderung, also beschlossen wir einige Tage zu bleiben.


Auf die Frage, wie denn meine Frau mit Krücke bewaffnet ohne Tritt aussteigen solle kam die lapidare Antwort,
für den Moment des Ein-und Aussteigens wäre der Tritt ok, aber danach bitte sofort wieder einräumen.
Nach dieser Gängelei von den Vigilis hatte ich echt die Nase voll und erinnerte mich an den Stellplatz bei Mazarack, der nur ca. 30 km entfernt ist.
Vor 30 Jahren war Mazarack eine beliebte Anlaufstelle für preiswertes Essen. Damals gab's nur rustikales Gestühl und mehr oder weniger
nur zwei Gerichte : frittura mista mit Polenta und Spaghetti alle Seppie.
Heute hat sich das Restaurant gewandelt, bietet ein Auswahl nett angerichteter Speisen, immer noch vorwiegend auf Fischbasis,
zu einem Preis-Leistungsverhältnis, das von vielen geschätzt wird. Am Wochenende meist rammelvoll.
Die Slipstelle für Boote ist kostenlos, abgestellte Bootsanhänger kostenlos. Der Stellplatz für Wohnmobile kostenlos.
Ver-und Entsorgung kostet 5 €. Kein Stromanschluss.
Eigentlich sind keine Zelte und Wohnwagen erwünscht, aber viele wissen um die Gutmütigkeit der Inhaber und machens trotzdem.
Das Gespräch mit dem Inhaber, der uns tatsächlich nach vielen Jahren wiedererkannte ergab, dass man einfach auf den Anstand der Leute vertraut,
dass eben die Nutzer des Platzes als Gegenleistung auch mal ab und zu zum Essen ins Restaurant kommen.
Bei 80% der Gäste wäre das der Fall und Geld ist im Leben nicht alles. Tolle Einstellung


