…noch ein kleines p.s. also postscriptum für den Andre‘ :
Die Rückantwort der autorisierten Fiat-
wenig-professional-Werkstatt in bella Italia fällt genau so aus, wie ich es vermutet hatte:
natürlich wurde die Achse
nicht abgeschmiert, obwohl wir auch letztes Jahr zur Inspektion dort waren.
Also ist ein Termin hier vor Ort notwendig. Der zusätzliche Aufwand relativiert den günstigen Preis in Italien.
Merke: immer kontrollieren was die ragazzi da so machen, oder was eben nicht...
Morgens um viertel nach fünf rappelts auf dem Dach. Halbschlaf. Geräusche unter den Dachpfannen. Mist ! Er ist wieder da!
Hat ihn ja schließlich vier Monate keiner gestört. Hoffentlich kommt der Marder damit klar, dass auch wir wieder da sind und hier wohnen…
Drecksviecher, denk ich, gegen die es kaum wirkungsvolle Mittel gibt und dreh mich auf die andere Seite.
Am nächsten Vormittag steht ein Zahnarzttermin in Hannover Innenstadt an. Die 10 km mit dem Fahrrad an sich kein Problem.
Morgens acht Uhr. Ich guck in den Garten und sehe….nichts. Nebel, fetter Bodennebel ! Der Blick auf’s Thermoteter lässt mich noch mal erschauern.
Ganze zwei Grad. „Nimm dir Handschuhe und die Thermokanne mit Tee mit“ so der Rat meiner ehemaligen Verlobten.
Verkleidet wie ‚n Eskimo geht’s auf Reise. Nach 7 km macht’s pfffffttt pfftt. Irgend ein Papier schleift am Schutzblech.
Kein Papier zu sehn, dafür ein platter Hinterreifen. What the f… Arzt informiert, kein Problem, kommse wanns passt…
Madame zu Hause geht endlich ans handy. : „Ich wollte grade…“ Nein
DU willst jetzt sooofoooort ins Auto steigen und mich und das Fahrrad abholen !
Keine Widerrede. Der Herr des Hauses hat schließlich einen Notfall. Sie ergibt sich „Ok, komme“.
Platziere das platte Fahrrad und mich abholbereit in einer Seitenstraße. Drei Grad. Wird so 30 Min. dauern bis Madame eintrifft.
Friere jetzt schon. Ein Schluck warmer Tee wäre jetzt gut. Komisch, das Schutzblech hinten ist nass. Aus der Gepäcktasche tropfts.
Nee ne, tatsächlich: die Thermokanne komplett ausgelaufen, leer bis auf den letzten Tropfen. Na das läuft ja. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Ein militanter Fahrradjunkie auf uralt Rennrad kommt über die Kreuzung und verliert seine Kette genau auf meiner Höhe.
Ich grinse innerlich. „Jetzt sind wir schon zwei an der gleichen Stelle mit einer Panne“ meine ich schmunzelnd zu ihm.
„Ne, ne, hab ich gleich wieder drauf, dann geht’s bei mir weiter. Aber du stehst noch länger hier.
Bei deinem Rad brauchste ‚nen ganzen Werkzeugkasten um den Schlauch zu wechseln“.
Er zeigt auf den Rucksack. „Ich hab alles dabei, Schlauch, Mantel, Werkzeug…Neumodischer E-bike-Kram“ murmelt er und tschüssn wiedersehn.
Während ich ihm neidisch hinterherblicke, hält ein Auto neben mir.
Das kann doch nicht wahr sein ! Das glaub ich jetzt nicht.
Madame hat den SUV mit 730 KG Zuladung, jeder Menge Platz und 1,80 m. Ladefläche in der Garage stehen lassen und ist mit dem Mini angerückt.
Mir wird plötzlich ganz warm. Blutdruck steigt in ungeahnte Höhen. „Das hast du mir ja schließlich nicht gesagt“, entgegnet sie,
während ich das HB-Männchen mit Erfolg nachahme. Probeverladung. Natürlich geht die Karre da nicht rein. Wir tauschen die Positionen.
Eine Minute später steht sie neben dem Fahrrad in der Kälte, während ich auf dem Weg bin, den SUV zu holen. Was fürn Aufriss…
Nach dem Zahnarzttermin wird das Rad beim örtlichen Händler zur Reparatur abgegeben. Abholen wäre heute noch möglich.
Nö, lass mal, morgen reicht, hab heut echt kein Bock mehr auf Fahrrad.
Natürlich ist es am nächsten Morgen noch nicht fertig. Nach 'ner halben Stunde Warterei ist der Schlauch drin.
Der Großhändler hätte aber den Mantel nicht lieferbar. Steht auf Null Bestand. Na Super. Also erstmal das Rad mitnehmen.
Ich bezahle irgendwas über 30,- € und denke an letztes Jahr in Sizilien mit ähnlichem Malheur: 4 € der Schlauch, 2 € fürs machen.
„Den Mantel sollten Sie aber zeitnah tauschen“. Toller Rat, danke du fantasieloser kundendesorientierter Fachmann.
Kurzerhand bestell ich das Teil eben im Netz, das ist voll davon.
Es klingelt an der Tür. „Das Paket mit dem Mantel ist da “ ruft Madame in den Garten während ich die Flex aus der Hand lege.
" und in der Küche ist plötzlich kein Strom mehr“ fügt sie noch schnell an. Na toll !
Der Blick wandert Richtung Boden wo ich die Flex abgelegt hatte. Dort schlängeln sich die beiden sauber durchtrennten Kabelenden.
Zwei Erkenntnisse durchzucken mein Hirn fast gleichzeitig:
1. Flex umgefallen, FI rausgeflogen, daher Garage und Küche ohne Strom.
2. Ich brauche ganz, ganz dringend Urlaub in Sizilien…
