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Re: Ulis Brutzelbude

Verfasst: Donnerstag 29. Juli 2021, 13:15
von Walter
Was man ganz überwiegend in Deutschland zu kaufen bekommt: Himalayasalz ist eine Warenbezeichnung für rosa - ich würde es auch lachsfarben nennen - gefärbtes Stein- oder Meersalz.

Echtes Himalayasalz gibt es nach meiner Kenntnis nicht, dafür ist das Gebirge viel zu hoch. In Pakistan wird Salz abgebaut und weil es werbewirksamer ist, Himalayasalz genannt.

2002 untersuchte das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit 15 verschiedene Proben des "Himalayasalzes" und stellte fest, dass es durchschnittlich zu etwa 98 % aus Natriumchlorid besteht. Der Anteil an sonstigen Mineralien und Spurenelementen sei vergleichbar mit dem von Meersalz, weshalb es keinen relevanten Beitrag zur Deckung des täglichen Bedarfs dieser Mineralien und Spurenelemente leisten könne.

Re: Ulis Brutzelbude

Verfasst: Donnerstag 29. Juli 2021, 16:25
von Lenkerlinks
Hallo liebe Mitbrutzler,

Zum Thema Salz ist glaube ich nun schon einiges zusammengetragen worden. Es gibt ganz grob gesagt Speisesalz aus dem Meer, aus den Bergen und von Salinen.

Was für uns Brutzler wichtig ist, ist die Antwort auf die Fragen " Was will ich mit dem Salz in meinen Speisen und was sollte ich im WOMO mitnehmen? "

Wir haben drei Sorten Salz dabei. Einmal einfaches feines Bad Reichenhaller Jodsalz. Das nehmen wir für das indirekte Salzen wie Nudel oder Salzkartoffelwasser.
Dann haben wir noch ein grobes Jodsalz. Dieses hat aber einen Zusatz damit es in der kleinen Salzmühle nicht verklumpt. Das schöne La Palma Salz ist seider ungeeignet weil es leider verklumpt. Hiermit werden Speisen nachgewürzt. Auch für Salatdressing falls erforderlich.
Ein Glas Fleur de Sel. Hiermit wird zum Beispiel ein gutes Stück Fleisch behandelt.

Das Salzen mit groben Salz hat für mich den Vorteil der besseren Dosierbarkeit und ich kann Geschmack besser separieren.

Wenn wir die Möglichkeit haben kaufen wir gern auch vor Ort, wie auf La Palma oder in der Camargue. Himalaja lag bislang nicht auf dem Weg :lachen:

Gruß Uli

Re: Ulis Brutzelbude

Verfasst: Donnerstag 29. Juli 2021, 16:35
von Walter
Zum Himalaya mit dem Malibu wäre aber schon eine tolle Tour.. :lacher:

Aber ernsthaft: wenn du mal wieder auf La Palma bist, melde dich vorher... Wir machen schon seit Jahren von Teneriffa aus einen 2 bis 4 Wochen-Ausflug nach LP

Re: Ulis Brutzelbude

Verfasst: Sonntag 8. August 2021, 22:13
von Lenkerlinks
Hallo liebe Mitleser,

das Thema Salz ist nun schon zumindest im Bereich Salat ausgiebig besprochen worden. Gut so, denn es zeigt mir, dass der ein oder andere sich tatsächlich mit den Themen befasst, auch wenn die Meinungen etwas auseinander driften.

Zurück zum Thema.

Es geht wie Eingangs gesagt nicht um die große Sterneküche, sondern es geht darum, wie mache ich einen grünen Salat im WOMO.
Eine Sauce dafür hatte ich schon benannt. Ich möchte hier aber bewusst nicht mit Rezepten um mich schlagen, sondern möchte viel mehr inspirierend informieren.

Was muss im WOMO sein, damit ein Grüner Salat überhaupt möglich wird.

Gerätschaften
Es braucht eine Schüssel, nicht zu klein und die Wandungen sollte abgerundet sein, damit es einen kleineren Boden hat und man anständig mit dem Besen die Sauce bewegen kann. Aus Kunststoff oder Metall. Glas im WOMO ist nicht die erste Wahl.
Dann brauchen wir eine Salatschleuder. Der untere Teil kann auch gleichzeitig die Schüssel sein. Hat man keine Salatschleuder, so kann ein sauberes Baumwolltuch diese Funktion übernehmen, allerdings nur ausserhalb des WOMO. (Versteht sich von selbst)
Wenn der Salat als Hauptgang gedacht ist, so braucht man noch Salatschalen oder etwas größere tiefe Teller. Wenn der Salat als Beilage zu weiteren Speisen gereicht wird, so kann man kleine Teller separat, oder den Salat auf dem großen Teller anrichten. Hier ist allerdings Vorsicht geboten. Die oft Säure dominante Salatsauce kann den Geschmack der anderen Teile arg verändern.
Wir brauchen einen kleinen Schneebesen oder etwas in der Art, ein Schneidebrett und ein paar scharfe Messer. Ein Kochmesser, ein Tomatenmesser eventuell und ein kleines Scharfes. Alle diese Dinge braucht man sowieso um irgendwas zu zubereiten, werden demnach nicht extra für die Zubereitung eines Salates angeschafft oder mitgeschleppt.
Ein Zester, oder anders gesagt eine Raspel ist natürlich auch zwingend. Hier empfehle ich ein Produkt wie die Microplane oder vergleichbar um Abrieb zu erzeugen.

Wer natürlich seiner Kreativität freien Lauf lassen will hat ein Garnierset dabei, wie so eines als Platzhalter. es gibt natürlich auch andere.
https://www.grimm-gastrobedarf.de/dick- ... gLZm_D_BwE
Gut, Womo ist bestückt mit Küchengeräten, jetzt kommt die Grundausstattung die man eventuell vor der Reise einkauft oder einfach von zuhause mitnehmen kann.

Die Grundausstattung.
Salz aus der Mühle, das Thema hatten wir schon, Pfeffer aus der Mühle, Honig, Ahornsirup, Essig, Öl in verschiedenen Arten - für Salat eher ein natives Olivenöl oder ein schönes Wallnusöl, auf alle Fälle kaltgepresst, Zucker, Senf ( großes Thema für mich zumindest ), Knoblauch als getrocknete Knolle, Vanille als Schote (bitte kein Pulver ).
Gewürze ist ein weiteres Thema. Getrocknet gibt es tausend Gewürzmischungen, leider verlieren diese stark an Geschmack und sind für mich eher zweite Wahl. Es ist besser Gewürzmischungen als TK Ware mitzuschleppen. In den Mischungen haben leider die billigen Anteile wie Zwiebeln besonders hohen Anteil. Egal, aus Platzmangel im Froster ist das meine Wahl, oder es werden TK Gewürze einzeln mitgenommen.
Des Weiteren kann es nicht schaden ein wenig Mandelsplitter und etwas Sesamöl mitzunehmen. Muss aber nicht.

Jetzt aber zum Hauptdarsteller - dem grünen Salat selbst. Es gibt jede Menge Salatgewächse. Im Prinzip sind ca. 13 - 15 allgemein gekannt und zumindest in Zentraleuropa saisonal mehr oder weniger verfügbar.

Den größten Bekanntheitsgrad dürfte der "Gartensalat" als gewöhnlicher Kopfsalat oder der Eisbergsalat haben. Der Feldsalat war früher arme Leute Salat, heute ist er sehr beliebt. Blattgemüse wie Rucola findet man heute auch im Supermarkt, Mangold weniger. Es gibt heute sogar im Supermarkt "Salatmischungen" im Plastikbeutel die mit unter garnicht übel sind.
Wer Lust, die Möglichkeiten und die Zeit hat geht aber auf den örtlichen Markt. Dort gibts richtig guten Salat vom Erzeuger. Aber nicht überall, denn auch auf dem Markt wird gern Import verkauft. Eben Eisberg aus Spanien usw.
Ich gehe auf den Markt. Nicht zuletzt um einzukaufen, das Schwätzchen und die Leute zu erleben ist für mich ein Teil des Erlebnis Reisen. Dort kann man probieren und fühlen ob es frisch ist. Aus dem was ich dort ergattern kann bau ich unser Mal. Gibts kein Markt, so muss man notgedrungen in den Supermarket.

Jetzt hat man den Salat. Und nun? Die Sauce kann eine Vinaigrette oder eine Rahmsauce sein, wie schon geschrieben. Es gibt tausend Rezepte, es gibt aber für einen guten grünen Salat ein paar einfache Regeln die ich abschließend auflisten möchte.

Salat immer gut waschen
Salatstrunk heraustrennen / schneiden
Salatblätter zupfen nicht schneiden
Salat mit der Sauce erst kurz vor dem Verzehr durchmengen
Salat nicht in der Sauce ertränken

Ein letzter Tip zum Abschmecken. Viele Leute machen die Sauce und probieren nur die Sauce via Löffel oder Finger. Das ist fast gut. Besser man nimmt ein Salatblatt und nimmt damit etwas Sauce auf und probiert. So schmeckt man wie es nachher wirklich harmoniert oder eben nicht. Hat man Mangold oder andere geschmacklich sehr kräftige Salatteile so ist diese Methode sehr zu empfehlen. Hat man so einen spanischen Wasserball als Eisberg ist das egal. Der ist fast geschmacksneutral.

Um dem grünen Salat etwas Papp zu geben kann man etwas Sesam in einer Pfanne anrösten und dazu geben, das gleiche gilt für Mandelsplitter.

Gruß Uli

Re: Ulis Brutzelbude

Verfasst: Montag 9. August 2021, 14:01
von Lenkerlinks
Und weiter geht´s mit ZWIEBELN :lachen:

Bei Zwiebeln hört der Spass auf, denn wer die schneiden muss vergießt eventuell ein Tränchen. Muss aber nicht sein. Es gibt jede Menge Tips die eigentlich alle nur mäßig funktionieren. Der beste Tip ist - Augen auf beim Zwiebelkauf und keine Speisezwiebeln wählen.
Im Normalfall findet man im Supermarkt Zwiebeln lose oder im Plastiknetz in der "Gemüseabteilung". Es wird die Herkunft beschrieben, die Sorte ( das wichtigste ) steht oftmals irgendwo kleingedruckt. Ich gehe hier nicht auf Bio oder nicht ein, weil dass ein weiteres großes Feld ist, nicht nur für Zwiebeln.
Handelsüblich sind einfache "Speisezwiebeln" ( das sind die die einen zum weinen bringen ) Schalotten (oft in länglicher Flaschenform), und eventuell sogar Gemüsezwiebeln ( Auch Kochzwiebeln genannt, etwas größer als die Speisezwiebel ) und Rote Zwiebeln. Frisch gibts dann noch Frühlingszwiebeln. Die lasse ich hier aber bewusst außen vor, da die Lagerfähigkeit eingeschränkt ist.

Es gibt aber noch viel mehr Zwiebeln, besonders welche die als Rohkost viel besser zum Salat passen als Speisezwiebeln.

Etagenzwiebeln als Beispiel. Die sind quasi ein Geheimtip für einen tollen sanften, sehr angenehmen Geschmack. Bekommt mam allerdings nicht überall. Wer sie mal sieht - mitnehmen ausprobieren!

Ich nehme grundsätzlich Schalotten und Gemüsezwiebeln mit. Keine Speisezwiebeln. Diese sind in der Vielfalt der Einsatzgebiete viel zu beschränkt. Fehlt die "Zwiebelschärfe", so kann man das mit etwas Knoblauch kompensieren.

Wer zufällig in Frankreich am Antlantik unterweg ist kann in Roscoff eine besondere Zwiebel erwerben und mit nach Hause nehmen. Sie ist Rosa und hat auch einen schönen milden Geschmack.
Wer Zufällig in Sürfrankreich ist sollte nach Zwiebeln aus der Cevenne Ausschau halten. Auch eine sehr geschmackvolle nicht bittere Zwiebel. Es gibt sie sogar angeräuchert in der Cevenne zu kaufen.
Wer zufällig in Süditalien ist kann in der Region rund um Tropea eine sehr gute Zwiebel kaufen. Cipolla Rossa wird sie genannt. Auch eher mild und von gutem Geschmack.
Es gibt noch weitere tolle regionale Zwiebeln. Einfach mal selbst schauen was es tolles gibt wo man hinfährt - das betrifft natürlich nicht nur Zwiebeln.

Man kann diese Zwiebeln auch im Feinkostbereich oder übers Internet kaufen. Finde ich aber nicht ganz so dolle. Weil der Kram dann in der bestellten Kleinmenge quer durch Europa gekarrt wird.

Zurück zu dem was vielleicht aus Deutschen Landen mitgenommen werden kann, quasi als Starterpack. Schalotten und Gemüsezwiebeln. Am besten man ergattert heimische Zwiebeln auf dem Markt, beim Bauernladen oder halt im Supermarkt.
Die Zwiebeln sollte man nicht im Kühlschrank lagern, sondern am besten ohne Tageslicht und nicht in einer geschlossenen Tuppadose. Eine offene Plastikschale ist der beste Platz.
Nach dem schneiden der Zwiebel sollte die Zwiebel auch schnell verarbeitet oder direkt verzehrt werden. Es ist nicht gut wenn die klein geschnittene Zwiebel länger liegt.

Wie schneidet man eigentlich die Zwiebeln oder Schalotten?
Wenn ich den ein oder anderen, nicht nur beim Camping sehe, mit welchen Waffen und mit welcher eigenen Methode da zu Werke gegangen wird, schwanke ich zwischen Schmunzeln und den Verbandskasten schon mal rausholen :-).

Bitte tut euch selbst den Gefallen und schaut euch mal an wie ein gelernter Koch das macht. Es gibt Lernvideos auf einschlägigen Videoplattformen. Einfach nachmachen. Am Anfang sicher total ungelenk und langsamer als die "eigene" Methode, aber mit der Zeit lernt man warum so ein Koch das genauso und nicht anders macht. Man wird deutlich schneller und präzieser.

Gruß Uli

Re: Ulis Brutzelbude

Verfasst: Freitag 1. Oktober 2021, 16:37
von Lenkerlinks
Hallo liebe Mitbrutzler,

der September ist nun fast vorbei. Diese Zeit ist spannend, weil sich die heimische Produktpalette verändert. Eigentlich wollte ich kein komplettes Essen vorstellen - aber auf Grund der Einfachheit kann man es so mal versuchen und es ist WOMO - tauglich - und vegetarisch.

Es gibt

Omelett Pépin mit einer Hochzeit aus Wirsing / Pilzen

Klingt schwieriger als es ist wenn man den Schwierikteitsgrad seinem Können anpasst. Die Zutaten sind frisch eingekauft noch eine Weile haltbar, sodass man nicht genötigt ist sofort zu verarbeiten. Kräuter können durch Tiefkühl oder getrocknete Produkte zwar ungern ersetzt werden, aber wenn es nicht anders geht, dann muss man es akzeptieren.

Das Essen besteht aus zwei Teilen. Omelett und die Wirsing / Pilze Zubereitung. Ich habe bewußt Pilze gewählt, weil auch hier die Wahl der Pilze eine Beschaffungsfrage ist.

Was bedeutet Pépin und was brauchen wir für das Omelett ?

Jacques Pépin ist ein in Frankreich und in den Staaten recht bekannter Medienkoch und vielleicht einer der ersten, der Kochen überhaupt medial weit über das Schreiben eines Kochbuches hinaus, publiziert hat. Wer mehr wissen will - hier der Wikieintrag.
https://en.wikipedia.org/wiki/Jacques_P%C3%A9pin

Das Omelett was ich hier beschreibe wird hoffentlich mit der gleichen Technik gemacht. Die Zutaten habe ich etwas geändert um die Kombination zu dem anderen Teil des Tellers abzustimmen. Wie immer ist es Geschmacksache was und wie man abschmeckt.

Zutaten für ein Omelett
3 Hühnereier Zimmertemperatur
Etwas Butter in etwa ein Esslöffel
Etwas Schnittlauch Frisch, wer hat nimmt japanischen, der ist etwas milder und die Halme sind etwas zarter. Sonst TK Ware
Wer experimentieren möchte kann mit Kerbel oder Estragon oder - mein Favorit Zitronenverbene es probieren. Die Zitronenverbene gibt eine besondere Note in Richtung "Frisch" was vorsichtig aber unerwartet gut zum zweiten Teil des Tellers passt.
Salz (aus der Mühle)
Pfeffer (aus der Mühle)

Die Zubereitung ist im folgendem Video zu entnehmen. Es sieht leichter aus als es ist. Als Anmerkung - bitte nicht wie im Video zu sehen in einer beschichteten Pfanne mit der Gabel hantieren. Hier gibts entweder Kunstsoffgabeln oder eine Palette mit Silicon.



Sehr unterhaltsam und man merkt das der Mann weiß was er macht und erscheint angenehm freundlich zu sein :-).
Ich garantiere, dass der erste Versuch mit großer Sicherheit anders aussieht, aber schmeckt trotzdem. Wer sich also nicht frustrieren will, der macht einfach Rührei :-).

Nun zum zweiten Teil Wirsing / Pilze
Wirsing brauche ich hoffentlich nicht erklären.
Pilze - gut ich würde gern Pfifferlinge nehmen, es gehen aber auch sehr gut Steinpilze oder Kräuterseitlinge

Zutatenliste für 2 Portionen
ca. 200 gr. Wirsing
die gleiche Menge Pilze wie oben beschrieben
eine kleine Zwiebel, besser eine Schalotte
1 kleine Zehe Knoblauch muss aber nicht zwingend sein
60Gr Butter - ja das muss sein
Etwas trockenen Weißwein oder es geht auch etwas Apfelsaft ( Bei Apfelsaft muss man sehr vorsichtig sein mit der Säure )
50 Gr. Schmand oder Sahne oder Topfen oder Skyr oder Crème fraîche ( Ich bevorzuge Schmand )
etwas Petersilie, fein geschnitten kein Esslöffel voll frisch oder TK Ware
Salz (aus der Mühle)
Pfeffer (aus der Mühle)

Zubereitung
Hier habe ich kein Video. Ist aber sehr einfach.
Pilze putzen und nach Gusto belassen oder bei großen Pilzen entsprechend der Größe eines Pfifferling schneiden.
Wirsingblätter in schmale Streifen, ca. 1,5 cm schneiden. Wenn amn kein Außenblatt nimmt braucht man normalerweise nicht waschen.
Die Schalotte klein würfeln
Knoblauch mit dem Kochmesser oder einem Kochlöffel platt drücken
In der Pfanne die Butter zerlassen. Keine brutale Hitze bitte. Pilze dazugeben. Schön anschwenken.
Danach die Schalottenstücke und die Zehe dazugeben. Alles anschwenken.
Salz dazu aus der Mühle. Anschwenken
Bevor die Pilze die Butter wie ein Schwam aufsaugen die Wirsingstreifen dazugeben. und wieder anschwenken.
Damit nix anbrennt zur Not etwas Wasser dazugeben oder der Wirsing gibt genügend Flüssigkeit ab.
Also alles ca 5 Minuten dünsten.
Pfeffer aus der Mühle drauf.
Jetzt einmal aufkochen lassen und mit dem Wein / Apfelsaft ablöschen. Wichtig, der Alkohl muss raus.
Temperatur runter und den Schmand oder die Alternative hinzugeben und unterheben.
Deckel drauf und ca. 10 Minuten auf kleiner Hitze simmern lassen.

DANACH macht man das / die Omelette. Die gehen so schnell, das man den Wirsing schon auf den Tellern anrichten kann und die Petersilie draufstreuseln kann.

Omelette auf die Teller dazu - Guten Hunger

Dazu passt ein Cidre oder ein Glas halbtrockener Weiswein oder eben eine Apfelschorle.

(Wem das zu langweilig ist kann noch ein Stücken Käse leicht erwärmen - bitte kein Hartkäse. Ein Bree oder etwas Camembert bieten sich da an. )

Gruß Uli

Re: Ulis Brutzelbude

Verfasst: Sonntag 21. August 2022, 16:31
von Lenkerlinks
Hallo liebe Mitleser, Pfannenschwinger und Mitbrutzeler,

lange ist hier nicht mehr geschrieben worden. Nach einem schönen Essen und Gespräch mit einem guten Koch, haben wir tatsächlich über AUGUSTE ESCOFFIER gesprochen. Was hat er in der heutigen Zeit noch an Bedeutung und was kann man heute von Ihm und seinen Niederschriften gebrauchen. Ist das noch Zeitgemäß oder ist das alles längst überholt?

Tja, es war ein langes und überaus amüsantes Gespräch. Wir sind dann übereingekommen, dass man sein Werk kennen muss, wenn man überhaupt über die "Gehobene" Küche sprechen möchte. Eigentlich wird jeder Vergleich - und Erklärungsversuch - hinken und kann nur ein Versuch sein, seine Größe zu beschreiben. Was Bach für die klassische Musik bedeutet, so könnte man Escoffier für die gehobene Küche nennen.

Es gibt eine sehr Interessante Doku, die mal auf Arte zu sehen war, die sein Schaffen umreißt. Sehr sehenswert, denn es geht nicht allein um seine Fähigkeiten als Koch, sondern um eine Dokumentation seines Schaffens im Allgemeinen.

Hier der Link zu YouTube wo die Sendung noch abrufbar ist.


Wer nun Gefallen gefunden hat, seine Genialität und seine Küchenpraxis zu erkunden - zumindest in kleinen Teilen, dem sei sein Kochbuch empfohlen.
Hier ein Link zu einem der Anbieter für das Buch
https://www.thalia.de/shop/home/artikel ... gKnnfD_BwE

Nun fragt sich sicher der ein oder andere - was soll das alles in einem WOMO Forum? Gute Frage. Es geht nicht darum, aufwendigst hergestellte Gerichte zu lernen oder nach zu machen, sondern es geht hier eher um Grundsoucen und dergleichen, die auch im Womo möglich sind, oder vorbereitet mitgenommen werden können.

Wenn ich etwas Zeit gefunden habe werde ich in absehbarer Zeit mal eine Speise für Womobedingungen aus diesem Bereich / Buch als Grundlage vorstellen. Natürlich würde ich mich sehr freuen, wenn jemand mitmacht oder selbst was zaubert um uns alle zu begeistern.

In diesem Sinne - lieben Gruß Uli

Re: Ulis Brutzelbude

Verfasst: Sonntag 21. August 2022, 20:41
von Ohrenbär
Hallo Uli,

Herzlichen Dank für deinen Einsatz und den spannenden Beitrag zu/ Auguste Escoffier und in die Küchenhistorie!

Klar ist mir der Name ein Begriff, passende Literatur habe ich noch nicht. Das wird sich, dank deiner Quellenangabe zügig ändern!

Was kann man sicher aus dem arte Schulfernsehen mitnehmen:
- Es zählt der Wille und die Leidenschaft etwas zu verändern und zu verbessern bzw. Kontinuierlich weiter zu entwickeln….
- Im Zweifel lernen und auch wissend ggf wieder von vorn zu beginnen! Der ausgebildete Koch A.E. Hat im M.R ja quasi „am Holzkohlegrill“ quasi bei 0 wieder von vorn begonnen…
- Sicherlich war die Felsküche, auch wenn die höheren Ränge bekocht wurden, eher spartanisch……. Manches Wohnmobil wird technisch besser ausgerüstet sein?! Naja und die Auswahl der Zuraten wird auch Kreativität verlangen……

Auf den Spuren A.E. bleibend, der Historie folgend, wie genial wäre es denn zeitgleich in x Womo in y Ländern ein gleiches Menü auf den Tisch zu bringen?

Vielleicht in moderner Interpretation und Anlehnung an das SWR grillen unter online „Begleitung“?

„Auf den Spuren Auguste Escoffiers“



Danke,

Gruß

Thomas

Re: Ulis Brutzelbude

Verfasst: Montag 22. August 2022, 16:41
von Lenkerlinks
Hallo,

Thomas, danke für deine ermutigenden Zeilen.

Der "Kochkunstführer" ist nicht für blutige Anfänger geiegnet, da es keine klaren Rezepte gibt wie in vielen Kochbüchern für den Hausgebrauch. Auch die Mengenangaben sind aus der Gastro, man muss schon selbst etwas kreativ sein. Eins zu eins kann man kaum nachkochen. Dennoch sind die "basics" wie man heute sagt da und seine "Systematik" bezüglich Grundsaucen usw. gilt bis zum heutigen Tag.

Man glaubt kaum was der gute Mann so alles erfunden hat. Ein Gericht, was vielleicht dem ein oder andere vor Jahren mal vorgesetzt worden ist, könnte Birne Helene sein. Altbacken könnte man meinen, aber dieses Dessert ist auch heute noch sehr schmackhaft und nicht angestaubt. Da die Herstellung und die Besorgung der Zutaten im Normalfall keine Schwierigkeit darstellt, möchte ich eine WOMO taugliche Version beschreiben. Das Rezept ist so einfach wie möglich mit Alternativen, die jedoch den späteren Geschmack nicht wirklich zum Besseren verändern.

Poire belle Hélène - Birne Hélène

Die Mengen gelten für 2 Personen

Was brauchen wir an Werkzeug?
Ein Topf in den 4 Birnenhälften passen.
Eine Rührschüssel aus Metall. Sie muss auf den Topf so passen, so dass im Topf ein Wasserbad nicht den Boden der Schüssel erreicht.
Schneidbrett
Ein Messer
Ein Feinschäler
Ein Eiskugelformer oder ersatzweise ein großer Löffel
Ein kleiner Spiratbesen oder Rührbesen

Was brauchen wir an Zutaten
2 reife Birnen ( Sorte ist garnicht so wichtig Alexander Lucas, Conference, Abate Fetel und Williams Christ gehen alle)
1 Zitrone ( brauchen wir nicht ganz. Je nach Größe nur die Hälfte )
1/2 Vanilleschote ( Hier empfehle ich tatsächlich Bourbonvanille. Die gibts beispielsweise in einem Glasrörchen.Was wir nicht brauchen könne wir so gut aufbewahren)
100 Gr. Zucker
75 Gr Schokolade ( Die Schokolade sollte hoher Qualtät sein. Ich empfehle Callets Zartbitter. Damit entfällt das mühsame zerkleinern und die Dosierung ist einfacher)
Eine Dose Vanilleeis ( Auch hier nicht sparen. Es gibt tolles Eis im Supermarkt. Es gibt aber auch richtig schlechtes :-))
1 Sprühsahne ( da wir nicht viel brauchen, kleinste Einheit - oder man hat in den kommenden Tagen noch Verwendung )
1/2 Liter Wassser

Hoffe ich hab nix vergessen. Achja, am Besten man macht dass nicht allein, sondern zu zweit. Das macht Spass und man identifiziert sich gemeinsam mit seinem Mal.
Im WOMO würd ich das auch nicht als Nachspeise verstehen, denn das ist schon ganz schön mächtig. Aber jeder wie er will.

Gut, nun die Küchenschlacht.
Topf auf den Herd. Wasser rein. Soviel Wasser , dass die Birnenhäften später darin gut bedeckt baden können.
In den Topf gehört zusätzlich die halbe Vanilleschote, die wir vorher längs aufschneiden, Die Zitrone halbieren wir und drücken den Saft aus einer Hälfte in den Topf. Eine Scheibe Zitorone zusätzlich schadet nicht. Gut wasschen ist obligatorisch.
Zucker rein.
Die Birnen schälen,halbieren und entkernen.
Wenn man Birnen aus der Konserve nimmt, kann man sich den ersten Teil sparen. Leider schmeckt das dann nur halb so gut.

Herd anstellen, Im Topf sollte es köcheln. Birnenhälften rein. Wann sind die Birnen fertig? ca 15 Minuten. Sie sollten noch etwas bissfest sein. Testen kann man mit einem Zahnstocher, je nach Widerstand ist der Gargrat gut einzuschätzen.

Da wir die Schlokolade als Callets haben, brauchen wir nichts klein schneiden. Wenn wir Tafel oder Blockschokolade haben muss man kleine Stückchen schneiden.

Gut, die Birnenhälften sollten fertig sein und im Womo duftet es nach unserem Ansatz. Birnen raus und auf einem Brettchen abkühlen lassen.

Jetzt müssen wir schauen ob unser Wasserbad aus dem Sud die richtige Höhe hat. Schwimmt die Rührschüssel ist es zuviel. Ist es nur ein Pfütze müssen wir etwas Wasser hinzugeben.
Also Ruhrschüssel rein und ggf. die Hitze reduzieren. Schokolade rein. Sie sollte langsam schmelzen und keine Blasen werfen. Mit dem Spiralbesen das Ganze im Auge behalten. Nicht wild rühren, sondern nur den Schmelzprozess unterstützen.

Ok nun ist das Kochen beendet. Es geht ans anrichten. Man kann anrichten oder was anrichten :-) Das Auge isst mit wie man weiß. Wer sich traut kann die lauwarmen Birnenhälften etwas auffächern - muss aber nicht.
Tipp zum Anrichten. da wo die Birnenhälften auf den Teller kommen sollen ein paar Kleckse der Schokolade plazieren. So rutscht die Birne nicht so schnell rum., wenn sie dort "angeklebt" werden.
Ich würde nun die Schokolade in Streifen oder Kringel danach auf dem Teller nach Gusto aufbringen. Wenn die Rührschüssel einen extra Ausguss hat geht das ganz einfach. Man kann mit einem Löffel auch Klecke mache oder, oder oder.
Dann das Eis mit dem Löffel porzienieren. Den Löffel zunächst in unser Sudbad tauchen, so wird er warm und es gibt nochmal extra Geschmack am Vanille Eis.
Dann noch die Sprühsahne drapieren. Wer ganz verrückt ist, pfeffert die Sahne. Aber nur gaaanz vorsichtig und aus der Mühle.

Die Zubereitungszeit liegt irgendwo bei einer halben Stunde für dieses Gericht, wobei viel Wartezeit dabei ist. Ok, spülen kommt noch drauf. Aber das ist ein Topf, die Rührschussel, die Teller und Besteck. Also übersichtlich.
Es gibt unzählige Variationen der Birne Helene. Die hier vorgestellte ist in meinen Augen Womo tauglich und ist nicht schwer, ist auch „nur“ eine Birne Helene in Anlehnung an das Originalrezept von Herrn Auguste Escoffier.

Viel Spass beim Nachkochen oder auch nicht. :drinkingcheers:

Gruß Uli

Re: Ulis Brutzelbude

Verfasst: Montag 22. August 2022, 19:16
von Ohrenbär
Hallo Ulli,

jetzt habe ich enormen Speichelfluss😂👍

Mengenangaben in Kochbüchern verstehe ich ohnedies nur als Orientierung……. In soweit…….
Beim Backen sieht das dann schon „strenger“ aus!

Wenn man die Zutaten einkauft/ beieinander hat und mit allen Sinnen aufnimmt, erlebt ergibt sich das meist von allein!

Wenn ich kleine Mengen Sahne mit nicht all zu festem Stand brauche (Birne „als Helene“ greife ich durchaus mal auf den „Milchschaumquirl“ zurück……. Der würde auch im Womo noch Platz finden!

Besser als manche „her vergewaltigte Birne Helene“
Sollte man Die sicherlich hinbekommen!

Prima der Dekohinweis, ja das Auge ißt mit aber bei allem Gefühl und Kreativität da darf ich noch deutlich aufholen!
😋👍


Gruß

Thomas