Re: Erfahrungsbericht Einbruch in Malibu Van
Verfasst: Samstag 8. Oktober 2022, 15:26
Hallo,
Frank, erstmal danke für deinen Erfahrungsbericht. Auch wenn der Anlass sehr negativ ist.
Ich finde es sehr verwunderlich, dass deine / eure Geldbörse bei der Polizei abgegeben worden ist. Pässe, Identitätsnachweise sind in kriminellen Kreisen oft mehr wert als, ein paar Euro. So weis ich, dass zum Beispiel in Frankreich, ein geklauter deutscher Pass gut 5000,- oder mehr auf dem Schwarzmarkt wert ist.
In allen "Erfahrungsberichten" ist für mich erkenntlich, dass Plätze, die stark von Campern frequentiert werden, und dem Einbrecher gute An - und Abfahrtsmöglichkeiten bietet, die Gefahr besonders hoch ist. So ein Supermarktparkplatz in Frankreich ist zum Beispiel so ein potentieller Hotspot. Eigentlich sollte man meinen, auf Grund der vielen Menschen, dass es dort sicher sei. Das Gegenteil ist der Fall.
Wir hatten bisher wissentlich einmal richtig Glück. Das war auf dem extra ausgewiesenen Parkplatz in Calais am Riesen Einkaufszentrum am Tunnel. Das Gelände ist mit riesen Zäunen und mehreren Polizei Patrouillen eigentlich gut bewacht. Trotzdem waren zwei Männer dort mit entsprechendem Werkzeug unter den Jacken unterwegs. Wäre nicht einer am Auto geblieben, so hätten die garantiert eingebrochen.
Ich bin auch der Meinung, dass eine Alarmanlage wenig bringt. Kaum jemand stört sich an dem Geräusch, da es zuviel Fehlalarme gibt. Stell mal dein Camper auf einem Supermarktparkplatz ab und schalte den Alarm an. Du wirst sehen, das sich keiner darum schert. Ein paar grimmige Gesichter wegen dem Lärm - dass wars.
Wir haben auch von Heosafe die Zusatzschlösser an den Fahrer und Beifahrertüren. Das Schildchen ist schonmal ein Hinweis auf vermeidliche Erschwernisse für den Einbrecher.
Die Schiebetür am VAN ist natürlich eine große Schwachstelle. Ein Schloss von außen ist ruckzuck aufgebohrt oder geknackt. Zusatzschlösser innen ist auch so eine Sache, denn wenn man selbst mal ganz schnell raus muss, wegen Brand oder ähnlichem wird es schwierig. Das Gleiche gilt für eine Rettung durch Notarzt usw. Wenn alles verrammelt ist und man selbst nicht öffnen kann, wird das schwierig.
Dann haben wir ein altes Handy, was wir orten können und was uns bei Bewegung sofort anzeigt, dass sich das Handy bewegt am Womo "platziert".
Das Handy scannt während unserer Abwesenheit alle Ip Adressen und übermittelt diese in eine Cloud. Dafür gibt's kleine Apps. Sollte der Einbrecher, oder sein Kollege so blöd sein, sein Handy dabei zu haben, so ist die IP Adresse für 10 Wochen für die Polizei nachzuweisen - zumindest in Deutschland. Ob der Aufwand für geklaute 50, Euro betrieben wird ist eine andere Frage.
Dieses Handy hat eine weitere Funktion. Solange wie es "Scharf" geschalten ist, kann man den Wagen starten, aber man kommt keine 50 Meter weit, weil es einen eingebauten Schalter an der Bordelektronik
"einschalten". Der bewirkt, dass es kein Sprit mehr gibt. Der Motor geht aus. Eingebaut wurde das vom Boschdienst. Läuft und ist so eine Art Motorstopp von anderen Anbietern.
Wenn man jetzt noch richtig böse sein will, so baut man eine oder mehrere DNA Fallen ein. Im Hängeschrank in den Klamotten Nadelkissen, als Beispiel. Wird dort umgewühlt in der Eile, auch mit Handschuhen, so wird der Einbrecher sich mehrfach stechen. Das ist der perfekte DNA Abstrich. Aber immer daran denken - Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein. Es ist lästig, die "Falle" jedesmal aufzubauen und wenn man den Rückbau vergisst, so ist man schnell selbst sein Opfer.
Der Hinweis der Sprachbarriere ist sehr wichtig. In einem Land unterwegs zu sein, ohne rudimentäre Sprachkenntnisse ist sowieso schon mal - in meinen Augen - respektlos. Aber "auf der Wache" werden natürlich Konversationen von Nöten, die weit über "Guten Tag" und "Ein Bier bitte" hinausgehen erforderlich. Entweder man hat so eine tolle App, wenn man sein Handy noch hat, oder man hat einen guten Rechtsanwalt in der Heimat, der das für einen übernehmen kann.
Ich rate dazu, wenn man einen Rechtsanwalt hat, ihn mal zu fragen, ob er derartige Dienste übernimmt oder nicht. Wenn nicht, so würd ich mir einen Anwalt suchen, der das macht. Ich spreche aus Erfahrung, da ich beruflich viel im Ausland unterwegs bin und nicht jede Sprache so tiefgreifend beherrsche um in Rechtsfragen entsprechend agieren zu können.
Ich meine, dass die wichtigste "Vorsorge" ist, die Lage zu checken. Steht man auf einem Parkplatz von einem Einkaufszentrum - nicht gleich losstürmen - sondern aussteigen und erstmal die komplette Umgebung abchecken. Ein Blick zurück zum Womo am Eingang zum Zentrum - vielleicht 20 Sekunden länger - mal sehen wer in meiner Nähe steht und jetzt nicht weis was er machen soll? Die Observierung quasi umdrehen.
Ich hoffe, dass niemand so einen Einbruch erleben muss. Es müssten die Strafen für derartige Einbrüche deutlich höher liegen und der Wunsch der Aufklärung bei den Polizei müsste deutlich ansteigen. Dann würde es sicher weniger Einbrüche geben. Es ist einfach viel zu leicht "einzusteigen" und die Strafbarkeit ist viel zu gering - zumindest in Deutschland.
Gruß Uli
Frank, erstmal danke für deinen Erfahrungsbericht. Auch wenn der Anlass sehr negativ ist.
Ich finde es sehr verwunderlich, dass deine / eure Geldbörse bei der Polizei abgegeben worden ist. Pässe, Identitätsnachweise sind in kriminellen Kreisen oft mehr wert als, ein paar Euro. So weis ich, dass zum Beispiel in Frankreich, ein geklauter deutscher Pass gut 5000,- oder mehr auf dem Schwarzmarkt wert ist.
In allen "Erfahrungsberichten" ist für mich erkenntlich, dass Plätze, die stark von Campern frequentiert werden, und dem Einbrecher gute An - und Abfahrtsmöglichkeiten bietet, die Gefahr besonders hoch ist. So ein Supermarktparkplatz in Frankreich ist zum Beispiel so ein potentieller Hotspot. Eigentlich sollte man meinen, auf Grund der vielen Menschen, dass es dort sicher sei. Das Gegenteil ist der Fall.
Wir hatten bisher wissentlich einmal richtig Glück. Das war auf dem extra ausgewiesenen Parkplatz in Calais am Riesen Einkaufszentrum am Tunnel. Das Gelände ist mit riesen Zäunen und mehreren Polizei Patrouillen eigentlich gut bewacht. Trotzdem waren zwei Männer dort mit entsprechendem Werkzeug unter den Jacken unterwegs. Wäre nicht einer am Auto geblieben, so hätten die garantiert eingebrochen.
Ich bin auch der Meinung, dass eine Alarmanlage wenig bringt. Kaum jemand stört sich an dem Geräusch, da es zuviel Fehlalarme gibt. Stell mal dein Camper auf einem Supermarktparkplatz ab und schalte den Alarm an. Du wirst sehen, das sich keiner darum schert. Ein paar grimmige Gesichter wegen dem Lärm - dass wars.
Wir haben auch von Heosafe die Zusatzschlösser an den Fahrer und Beifahrertüren. Das Schildchen ist schonmal ein Hinweis auf vermeidliche Erschwernisse für den Einbrecher.
Die Schiebetür am VAN ist natürlich eine große Schwachstelle. Ein Schloss von außen ist ruckzuck aufgebohrt oder geknackt. Zusatzschlösser innen ist auch so eine Sache, denn wenn man selbst mal ganz schnell raus muss, wegen Brand oder ähnlichem wird es schwierig. Das Gleiche gilt für eine Rettung durch Notarzt usw. Wenn alles verrammelt ist und man selbst nicht öffnen kann, wird das schwierig.
Dann haben wir ein altes Handy, was wir orten können und was uns bei Bewegung sofort anzeigt, dass sich das Handy bewegt am Womo "platziert".
Das Handy scannt während unserer Abwesenheit alle Ip Adressen und übermittelt diese in eine Cloud. Dafür gibt's kleine Apps. Sollte der Einbrecher, oder sein Kollege so blöd sein, sein Handy dabei zu haben, so ist die IP Adresse für 10 Wochen für die Polizei nachzuweisen - zumindest in Deutschland. Ob der Aufwand für geklaute 50, Euro betrieben wird ist eine andere Frage.
Dieses Handy hat eine weitere Funktion. Solange wie es "Scharf" geschalten ist, kann man den Wagen starten, aber man kommt keine 50 Meter weit, weil es einen eingebauten Schalter an der Bordelektronik
"einschalten". Der bewirkt, dass es kein Sprit mehr gibt. Der Motor geht aus. Eingebaut wurde das vom Boschdienst. Läuft und ist so eine Art Motorstopp von anderen Anbietern.
Wenn man jetzt noch richtig böse sein will, so baut man eine oder mehrere DNA Fallen ein. Im Hängeschrank in den Klamotten Nadelkissen, als Beispiel. Wird dort umgewühlt in der Eile, auch mit Handschuhen, so wird der Einbrecher sich mehrfach stechen. Das ist der perfekte DNA Abstrich. Aber immer daran denken - Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein. Es ist lästig, die "Falle" jedesmal aufzubauen und wenn man den Rückbau vergisst, so ist man schnell selbst sein Opfer.
Der Hinweis der Sprachbarriere ist sehr wichtig. In einem Land unterwegs zu sein, ohne rudimentäre Sprachkenntnisse ist sowieso schon mal - in meinen Augen - respektlos. Aber "auf der Wache" werden natürlich Konversationen von Nöten, die weit über "Guten Tag" und "Ein Bier bitte" hinausgehen erforderlich. Entweder man hat so eine tolle App, wenn man sein Handy noch hat, oder man hat einen guten Rechtsanwalt in der Heimat, der das für einen übernehmen kann.
Ich rate dazu, wenn man einen Rechtsanwalt hat, ihn mal zu fragen, ob er derartige Dienste übernimmt oder nicht. Wenn nicht, so würd ich mir einen Anwalt suchen, der das macht. Ich spreche aus Erfahrung, da ich beruflich viel im Ausland unterwegs bin und nicht jede Sprache so tiefgreifend beherrsche um in Rechtsfragen entsprechend agieren zu können.
Ich meine, dass die wichtigste "Vorsorge" ist, die Lage zu checken. Steht man auf einem Parkplatz von einem Einkaufszentrum - nicht gleich losstürmen - sondern aussteigen und erstmal die komplette Umgebung abchecken. Ein Blick zurück zum Womo am Eingang zum Zentrum - vielleicht 20 Sekunden länger - mal sehen wer in meiner Nähe steht und jetzt nicht weis was er machen soll? Die Observierung quasi umdrehen.
Ich hoffe, dass niemand so einen Einbruch erleben muss. Es müssten die Strafen für derartige Einbrüche deutlich höher liegen und der Wunsch der Aufklärung bei den Polizei müsste deutlich ansteigen. Dann würde es sicher weniger Einbrüche geben. Es ist einfach viel zu leicht "einzusteigen" und die Strafbarkeit ist viel zu gering - zumindest in Deutschland.
Gruß Uli