Erfahrungsbericht Einbruch in Malibu Van

Lenkerlinks
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Modellbeschreibung: Malibu Charming GT 640

Re: Erfahrungsbericht Einbruch in Malibu Van

Ungelesener Beitrag von Lenkerlinks »

Hallo,

Frank, erstmal danke für deinen Erfahrungsbericht. Auch wenn der Anlass sehr negativ ist.

Ich finde es sehr verwunderlich, dass deine / eure Geldbörse bei der Polizei abgegeben worden ist. Pässe, Identitätsnachweise sind in kriminellen Kreisen oft mehr wert als, ein paar Euro. So weis ich, dass zum Beispiel in Frankreich, ein geklauter deutscher Pass gut 5000,- oder mehr auf dem Schwarzmarkt wert ist.

In allen "Erfahrungsberichten" ist für mich erkenntlich, dass Plätze, die stark von Campern frequentiert werden, und dem Einbrecher gute An - und Abfahrtsmöglichkeiten bietet, die Gefahr besonders hoch ist. So ein Supermarktparkplatz in Frankreich ist zum Beispiel so ein potentieller Hotspot. Eigentlich sollte man meinen, auf Grund der vielen Menschen, dass es dort sicher sei. Das Gegenteil ist der Fall.

Wir hatten bisher wissentlich einmal richtig Glück. Das war auf dem extra ausgewiesenen Parkplatz in Calais am Riesen Einkaufszentrum am Tunnel. Das Gelände ist mit riesen Zäunen und mehreren Polizei Patrouillen eigentlich gut bewacht. Trotzdem waren zwei Männer dort mit entsprechendem Werkzeug unter den Jacken unterwegs. Wäre nicht einer am Auto geblieben, so hätten die garantiert eingebrochen.

Ich bin auch der Meinung, dass eine Alarmanlage wenig bringt. Kaum jemand stört sich an dem Geräusch, da es zuviel Fehlalarme gibt. Stell mal dein Camper auf einem Supermarktparkplatz ab und schalte den Alarm an. Du wirst sehen, das sich keiner darum schert. Ein paar grimmige Gesichter wegen dem Lärm - dass wars.

Wir haben auch von Heosafe die Zusatzschlösser an den Fahrer und Beifahrertüren. Das Schildchen ist schonmal ein Hinweis auf vermeidliche Erschwernisse für den Einbrecher.
Die Schiebetür am VAN ist natürlich eine große Schwachstelle. Ein Schloss von außen ist ruckzuck aufgebohrt oder geknackt. Zusatzschlösser innen ist auch so eine Sache, denn wenn man selbst mal ganz schnell raus muss, wegen Brand oder ähnlichem wird es schwierig. Das Gleiche gilt für eine Rettung durch Notarzt usw. Wenn alles verrammelt ist und man selbst nicht öffnen kann, wird das schwierig.

Dann haben wir ein altes Handy, was wir orten können und was uns bei Bewegung sofort anzeigt, dass sich das Handy bewegt am Womo "platziert".
Das Handy scannt während unserer Abwesenheit alle Ip Adressen und übermittelt diese in eine Cloud. Dafür gibt's kleine Apps. Sollte der Einbrecher, oder sein Kollege so blöd sein, sein Handy dabei zu haben, so ist die IP Adresse für 10 Wochen für die Polizei nachzuweisen - zumindest in Deutschland. Ob der Aufwand für geklaute 50, Euro betrieben wird ist eine andere Frage.
Dieses Handy hat eine weitere Funktion. Solange wie es "Scharf" geschalten ist, kann man den Wagen starten, aber man kommt keine 50 Meter weit, weil es einen eingebauten Schalter an der Bordelektronik
"einschalten". Der bewirkt, dass es kein Sprit mehr gibt. Der Motor geht aus. Eingebaut wurde das vom Boschdienst. Läuft und ist so eine Art Motorstopp von anderen Anbietern.

Wenn man jetzt noch richtig böse sein will, so baut man eine oder mehrere DNA Fallen ein. Im Hängeschrank in den Klamotten Nadelkissen, als Beispiel. Wird dort umgewühlt in der Eile, auch mit Handschuhen, so wird der Einbrecher sich mehrfach stechen. Das ist der perfekte DNA Abstrich. Aber immer daran denken - Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein. Es ist lästig, die "Falle" jedesmal aufzubauen und wenn man den Rückbau vergisst, so ist man schnell selbst sein Opfer.

Der Hinweis der Sprachbarriere ist sehr wichtig. In einem Land unterwegs zu sein, ohne rudimentäre Sprachkenntnisse ist sowieso schon mal - in meinen Augen - respektlos. Aber "auf der Wache" werden natürlich Konversationen von Nöten, die weit über "Guten Tag" und "Ein Bier bitte" hinausgehen erforderlich. Entweder man hat so eine tolle App, wenn man sein Handy noch hat, oder man hat einen guten Rechtsanwalt in der Heimat, der das für einen übernehmen kann.
Ich rate dazu, wenn man einen Rechtsanwalt hat, ihn mal zu fragen, ob er derartige Dienste übernimmt oder nicht. Wenn nicht, so würd ich mir einen Anwalt suchen, der das macht. Ich spreche aus Erfahrung, da ich beruflich viel im Ausland unterwegs bin und nicht jede Sprache so tiefgreifend beherrsche um in Rechtsfragen entsprechend agieren zu können.

Ich meine, dass die wichtigste "Vorsorge" ist, die Lage zu checken. Steht man auf einem Parkplatz von einem Einkaufszentrum - nicht gleich losstürmen - sondern aussteigen und erstmal die komplette Umgebung abchecken. Ein Blick zurück zum Womo am Eingang zum Zentrum - vielleicht 20 Sekunden länger - mal sehen wer in meiner Nähe steht und jetzt nicht weis was er machen soll? Die Observierung quasi umdrehen.

Ich hoffe, dass niemand so einen Einbruch erleben muss. Es müssten die Strafen für derartige Einbrüche deutlich höher liegen und der Wunsch der Aufklärung bei den Polizei müsste deutlich ansteigen. Dann würde es sicher weniger Einbrüche geben. Es ist einfach viel zu leicht "einzusteigen" und die Strafbarkeit ist viel zu gering - zumindest in Deutschland.

Gruß Uli
"Wir stecken in der Bredouille!" Antwort "Ach wie schön das Ihr wieder in Frankreich seid"
Güni13
Registriert: Dienstag 1. Mai 2018, 09:36
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Modellbeschreibung: Van 640

Re: Erfahrungsbericht Einbruch in Malibu Van

Ungelesener Beitrag von Güni13 »

Klingt toll, aber nach sehr viel Aufwand. Ich habe diverse Sicherungen eingebaut, auch, dass man das Fenster an der Schiebetür nicht aufhebe,n kann und eine Blende für den OSB-Stecker. So kann die Wegfahrsperre nicht umgangen werden - so zumindest mein Kenntnisstand
Gruß Güni
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Angua
Registriert: Samstag 29. Mai 2021, 22:41
Basisfahrzeug: Fiat Ducato 140 PS
Modellbeschreibung: Malibu Van comfort 640 LE

Re: Erfahrungsbericht Einbruch in Malibu Van

Ungelesener Beitrag von Angua »

So, nach langer Zeit hier ein Update und ein Fazit zum Einbruch in unseren Camper.

Der Schaden war leider größer als ursprünglich gedacht, weil die bösen Jungs wohl nicht besonders schlau waren. Die haben zuerst versucht, das Fenster am Rahmen des "Premiumfensters" aufzuhebeln und haben dabei mit dem Werkzeug an mehreren Stellen richtig tief ins Blech gestoßen. :wuetende: Da musste einiges an der Schiebetür repariert und lackiert werden. Zum Glück hat es die Versicherung dann doch komplett (bis auf die SB) beglichen.

Zur Sicherung der Fenster und der Schiebetür haben wir jetzt ein bisschen "aufgerüstet":

Kette an der Schiebetür
3651

Metallschienen zur Sicherung der Fenster
3652

Was wir bisher schon hatten in Bezug auf Diebstahlschutz:
  • Thitronik Alarmanlage mit Fenstersensoren, GPS-Modul und Mobilfunkverbindung -> wir bekommen eine Nachricht aufs Handy bei einem Alarm und können den Motor per Fernabschaltung stilllegen
  • Zusätzlicher GPS-Tracker mit Mobilfunk, irgendwo im Auto versteckt. Da ist "Geofencing" aktiviert, der meldet sich also, wenn das Auto bewegt wird.
  • PrickStop an der Fahrertür
Eventuell rüsten wir noch eine mechanische OBD-Sperre nach.

Mehr wollen wir eigentlich nicht machen, es soll ja keine fahrende Festung werden. Wir sind aber für sinnvolle Vorschläge offen. :-)

Eine Inhaltsversicherung halten wir aber für sehr sinnvoll, und die wollten wir eigentlich bei unserem Versicherer abschließen. Der hat sowas aber leider nicht im Programm, weder als Zusatz zur Camperversicherung noch in der Hausrat. Unsere Hausrat haben wir aber bei einer anderen Versicherung und die bieten das im "Premium-Tarif" mit an. Bei anderen Versicherungen, die einzelne Inhaltsversicherungen anbieten, kann man die meistens nur zusammen mit einer Camperversicherung buchen oder, wenn es einzeln geht, sind die recht teuer. Wir überlegen noch, wie wir es machen.

Unser Fazit: Hoher Schaden bei wenig Beute und sehr viel Lauferei. Auf jeden Fall werden wir uns die Orte, wo wir den Camper stehen lassen, ab sofort genauer anschauen. Im Zweifel bleibt dann halt jemand im Auto, z.B. beim Einkaufen. Ist echt lästig und wir finden es schade, dass uns diese Erfahrung einen Teil der Leichtigkeit und Freiheit nimmt, die wir beim Campen so schätzen, aber leider muss man sich wohl auf sowas einstellen.

Viele Grüße,
Frank
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Wolfgang
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Re: Erfahrungsbericht Einbruch in Malibu Van

Ungelesener Beitrag von Wolfgang »

Danke für dein update.
Schön, dass deine Versicherung problemlos gezahlt hat, das ist ja auch der Sinn einer Versicherung.

Angua hat geschrieben: Montag 1. Mai 2023, 14:18 Wir sind aber für sinnvolle Vorschläge offen. :-)

Ich will ja jetzt nicht klug eiern, deshalb nur meine unbedarfte persönliche Meinung:
Zusätzliche Sicherungen verhindern auch keinen Einbruch, erhöhen aber den Schaden deutlich.
Wenn mein Fahrzeug mit einer Alarmanlage gesichert ist (die habe ich auch), dann ist mein Interesse, dass möglichst schnell und noch ohne großen Schaden der Alarm ausgelöst wird.

Wertsachen lasse ich persönlich ohnehin nicht im Fahrzeug und schon gar nicht meine Kamera mit allen Urlaubserinnerungen.
Wenn so kurz nach Ankunft eingebrochen wurde, dann hat man sicher beobachtet, dass du ohne „Gepäck“ das Mobil verlassen hast. So wird vermutet, dass im Wohnmobil noch was zu holen ist.

Gut ist immer, wenn der Schaden dann nach einem Einbruch nicht so groß ist, dass der Urlaub gänzlich beendet werden muss.
Gruss Wolfgang
Mythos
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Modellbeschreibung: E-Line i 50, Bj 07/2018

Re: Erfahrungsbericht Einbruch in Malibu Van

Ungelesener Beitrag von Mythos »

Angua hat geschrieben: Montag 1. Mai 2023, 14:18
Eventuell rüsten wir noch eine mechanische OBD-Sperre nach.

Frank
Hallo Frank
ich hab den hier verbaut, sieht so aus :
IMG_9087a.JPG
IMG_9075a.JPG
Grüße Xaver
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Wohnmobilpoldi
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Re: Erfahrungsbericht Einbruch in Malibu Van

Ungelesener Beitrag von Wohnmobilpoldi »

Hallo zusammen,

schon krass, die Einbrecher konnten den Magnetkontakt der Wipro sehen und haben trotzdem das Fenster aufgebrochen. 🙁

Sehr ärgerlich…wenn ich das lese, habe ich gar keine Lust mehr mal Richtung Frankreich oder Spanien zu fahren..

Beste Grüße

Jürgen
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Andreasfi2
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Moderator
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Modellbeschreibung: C-Line T4.9 Heavy 2017

Re: Erfahrungsbericht Einbruch in Malibu Van

Ungelesener Beitrag von Andreasfi2 »

Hallo Xaver,

hast Du eine Quelle für den ODB Schutz?

Viele Grüße

Andreas
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C-Line T4.9 (2017) Heavy mit 2,3l 180 ASG
Mythos
Registriert: Samstag 7. Oktober 2017, 18:00
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Modellbeschreibung: E-Line i 50, Bj 07/2018

Re: Erfahrungsbericht Einbruch in Malibu Van

Ungelesener Beitrag von Mythos »

Andreasfi2 hat geschrieben: Dienstag 2. Mai 2023, 08:44 Hallo Xaver,

hast Du eine Quelle für den ODB Schutz?

Viele Grüße

Andreas
Ja , hab noch einen , kostet 40,- Euro , + Versand ( inkl Abus Schloß wie auf dem Bild )
Hat ein Bekannter mal 10 Stk gebaut
Bei Bedarf PN
Gruß Xaver
Kleinrot
Registriert: Montag 25. Oktober 2021, 22:27
Basisfahrzeug: Ducato MJ 140
Modellbeschreibung: Malibu 540DB

Re: Erfahrungsbericht Einbruch in Malibu Van

Ungelesener Beitrag von Kleinrot »

Hallo zusammen,

falls noch weitere Foristen an einer mechanischen OBD-Sperre interessiert sind,
gibt‘s die auch hier:

https://www.camperprotect.de/c/einbruch ... obd-sperre

Gruß
Gunnar
Mythos
Registriert: Samstag 7. Oktober 2017, 18:00
Basisfahrzeug: Ducato X 290, MJ180
Modellbeschreibung: E-Line i 50, Bj 07/2018

Re: Erfahrungsbericht Einbruch in Malibu Van

Ungelesener Beitrag von Mythos »

Kleinrot hat geschrieben: Dienstag 2. Mai 2023, 18:18 Hallo zusammen,

falls noch weitere Foristen an einer mechanischen OBD-Sperre interessiert sind,
gibt‘s die auch hier:

https://www.camperprotect.de/c/einbruch ... obd-sperre

Gruß
Gunnar
Sehr dünnes Blech, leicht zum aufbiegen weil es nicht verhackt. Und 60,. Euro mit Schloß ?ß
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