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Re: Wohnmobilblase ?

Verfasst: Dienstag 29. März 2022, 09:27
von Womoschrauber
Teutomobil hat geschrieben: Dienstag 29. März 2022, 08:13 :thumbup: Tut richtig gut Eure Kommentare zu lesen, die sich so wohlwollend von dem miserabelen Artikel unterscheiden.
Es ist schon erstaunlich, ich habe mit vielen Wohnmobilisten persönlich darüber gesprochen, alle sind langjährige Mobilisten.
Darunter war nicht einer der diesen Artikel nicht zugestimmt hätte, im Gegenteil alle gaben den "miserablen" Artikel recht.
Ich sehe das auch so wie der Redakteur, bin ich deswegen blöd?

Ich frage mich wie kommt so eine unterschiedliche Meinung zu Stande. Eine Erklärung für mich, ihr seit ja scheinbar im gesetzten alter und habt die Freiheit Antizyklisch zu fahren und so umgeht ihr z.B. den Stellplatzmangel, Geld ist in dieser Generation auch reichlich vorhanden.
Ich war vor zwei Wochen in Grömitz auf einem Stellplatz mit über 150 Plätzen, der ist selbst Ende Februar am WE voll belegt.
Wenn du da in der Mitte stehst siehst du nur noch weiß, mal ehrlich macht euch sowas Spaß? Da kommen junge Familien, die sich für teures Geld eine Womo geliehen haben um das mal zu testen und stehen Freitag Vormittag schon vor geschlossenen Schranken, 80% auf dem Platz Rentner, die schon am Mittwoch angereist sind, wer von euch macht das nicht so?
Ja da denke ich auch anders, aber diesen jungen Leute werden sich bestimmt kein Womo aktuell kaufen. Nicht das wir uns Falsch verstehen, jeder Rentner der das steht hat es sich verdient, aber so kommen die Betrachtungsweisen zustande.

"Lenkerlinks" schreibt vom Frust des Redakteur und beleidigt ihn von vorne bis hinten, dabei schwelgt er selber nur in Erinnerungen als er noch jung war, wie toll es vor 30 Jahren noch war, gerade der letzte Absatz in Richtung Redakteur hat es in sich!
Schiebt er am Ende vielleicht selber Frust? Man kann ja so einen Artikel kontrovers diskutieren, aber weshalb beleidigt man einen Redakteur deswegen?

Re: Wohnmobilblase ?

Verfasst: Dienstag 29. März 2022, 11:09
von Lenkerlinks
Hallo,

@Womoschrauber
Es ist ein Unterschied ob ich Journalist bin und einen Artikel schreibe oder in einem Forum meine private Meinung äußere.
Ich unterstelle dem Autor, dass er nur wenig Ahnung hat von dem was er da schreibt.
Er behauptet, dass der Campingboom auf Grund der hohen Preise für das Camping und die benötigten Mittel - wie das WOMO selbst, neben der Vielzahl der Camper den Boom in absehbarer Zeit beenden wird.
Das sind mögliche Gründe, warum der ein oder andere sich vom Camping abwendet. Aber - und hier kommt der Punkt - es sind nicht die einzigen Gründe für den Boom oder warum der Boom enden wird.

Der "Best-ager" ist der Käufer des Premium WOMO. Entweder jemand der ein langes Campingleben schon hatte, oder jemand der auf Grund der Fahrzeuge fast wie "Zu Hause" durch die Gegend fahren kann.
Das Schmuddel Image des Camping ist dem Glamping gewichen. Daher können sich viele "Neue" mit dem WOMO eher anfreunden.
Dazu kommt, wie ich schon angemerkt hatte, dass viele ein WOMO garnicht wegen des Camping wegen nutzen, sondern um ihren Sport wie Surfen/Reiten/Motorsport/Bergsport usw. ausüben zu können.
Es gibt also neben Covid sehr viele Gründe warum dieser Boom stattfindet.
Die Fahrzeuge heute ermöglichen lange Aufenthalte - bis hin zum Überwintern in Spanien oder anderswo. Vor 20 Jahren war allein die Idee exotisch. Es ist unsere Menge an Freizeit, vom Student bis zum Rentner, die enorm zugenommmen hat.

Es ist also sehr kurz gedacht zu behaupten das die steigenden Kosten des Camping und der Flut der Camper die einzigen Gründe sein werden, warum die Campingindustrie bald zusammenbrechen wird.

Wenn sich unser Freizeitverhalten ändert, dann werden die Sachen die wir dafür kaufen - nicht mehr gekauft. Dafür gibt´s verschiedenste Gründe, eben nicht nur 2.

Denk mal an Tennis. Jeder musste vor 20 Jahren in ein Tennisclub. Heute stehen die Tennishallen leer. Denk mal an Golf. Soviele Golfanlagen wie es momentan gibt- und noch gebaut werden, weil alle irgendwie jetzt Golf spielen wollen. Bin gespannt was mit den Anlagen in 20 Jahren sein wird. Die Tennisspieler haben nicht aufgehört Tennis zu spielen, weil zuviele Tennis gespielt haben oder weil Tennis immer teurer wurde. Es gibt sehr viele Gründe dafür warum eine Sache boomt und warum sie versandet.

Und ich bleibe dabei. Ein Journalist sollte etwas mehr Rechereche betreiben. Damit wäre der Artikel sicher lesenswert gewesen - und nicht diskutabel.

Gruß Uli

Re: Wohnmobilblase ?

Verfasst: Dienstag 29. März 2022, 11:16
von Oldi45
Es ging ja hier in dem Artikel um die Blase. Diese Blase hat hoffentlich mal einen Weckruf veranlasst. Es sind seit Jahren europaweit zu wenig Stellplätze verfügbar. Das ist einfach eine ungesunde Entwicklung, die nicht zusammen passt.
Es müsste doch zu denken geben, dass in den südlichen Ländern der EU über ein halbes Jahr Millionen Ferienwohnungen und auch Hotelzimmer ungenutzt sind, dagegen aber die wenigen SP überstrapaziert sind. Wir leben halt im Überfluss. Wir stellen uns da schon oft mal in so eine leere Urbanisation direkt an den Strand.
Auch in D gibt es viel zu wenige SP, was sich besonders über die Sommermonate zeigt. Da bleiben wir bewusst zu Hause, um den Menschen mit Kindern den Vortritt zu lassen.
Gruß Hajo

Re: Wohnmobilblase ?

Verfasst: Dienstag 29. März 2022, 11:22
von Tourer
Hallo Hajo,

in den acht Jahren die wir jetzt mit dem Womo auf Stellplätzen sind, haben wir nur ganz, ganz selten Kinder auf den Stellplätzen gesehen. Seit Corona sind wir nur noch kurze Trips gefahren, meistens von Montag bis Freitag um an den Wochenenden der arbeitenden Bevölkerung nicht die Plätze zu blockieren.

Re: Wohnmobilblase ?

Verfasst: Dienstag 29. März 2022, 11:32
von Lenkerlinks
Hallo,
Womoschrauber hat geschrieben: Montag 28. März 2022, 11:49 @Uli: Mag ja sein das der Redakteur Frust schiebt (wie kommt man eigentlich auf sowas), .....
Schau dir seine "Camping Vita" mal an. Letzte Jahr hat er ein WOMO gemietet und war damit in Spanien. Siehe hier
https://www.nordbayern.de/freizeit-even ... 1.10717392
Hier war er noch sehr positiv dem WOMO Mieten aufgeschlossen. Hatte wohl eine schöne Zeit. Im Übrigen finde ich diesen Artikel genauso schlecht.
Zitat "Am billigsten übernachten Sie, wenn Sie auf freien Wohnmobilstellplätzen stehen, die es inzwischen allerorten im In- und Ausland gibt" Achso - man kann also im Ausland überall frei stehen? Und das sollte man machen wenn man völliger Anfänger ist - mit einem Mietfahrzeug?

Dieses Jahr überlegt er wohl ob er nochmal mieten will. Dabei ist der besagte Artikel mit dem Titel "Volle Plätze, enttäuschte Erwartungen
Platzt bald die Wohnmobilblase? Aus diesen Gründen wird der Camping-Boom wohl enden
?"
Es sind, so unterstelle ich, seine persönlichen enttäuschten Erwartungen an den Sommerurlaub mit einem geliehenen Camper.

Gruß Uli

Re: Wohnmobilblase ?

Verfasst: Dienstag 29. März 2022, 12:20
von Womoschrauber
Ich denke mal das jeder Redakteur seine eigene Meinung irgendwie einfließen lässt, das nennt man Meinungsfreiheit!
Das ist bei jedem Reisebericht, Wohnmobiltest etc. nicht anders.
Was mich halt stört ist dieses raufgehaue, nur weil man selber anderer Meinung ist!

Aber egal, wenn man das für sich selber so braucht!

Hut ab vor allen, die am Wochenende die Plätze für die arbeitenden unter uns freiwillig räumen :winkende: :Danke:

Re: Wohnmobilblase ?

Verfasst: Dienstag 29. März 2022, 13:06
von Lenkerlinks
Hallo
Womoschrauber hat geschrieben: Dienstag 29. März 2022, 12:20 Ich denke mal das jeder Redakteur seine eigene Meinung irgendwie einfließen lässt, das nennt man Meinungsfreiheit!
Das ist bei jedem Reisebericht, Wohnmobiltest etc. nicht anders.
Was mich halt stört ist dieses raufgehaue, nur weil man selber anderer Meinung ist!
Ich habe nichts gegen den Autor oder gegen dich. Ich habe etwas gegen schlechte Berichte. Natürlich darf und muss ein Autor seine Meinung sagen. Sie sollte aber als Meinung kenntlich sein. Der Autor sinniert in wilden Vergleichen, unterstellt mögliche Entwicklungen und tackert das alles zusammen. Nicht als Meinung. Der Autor stellt seine Meinung nicht zur Diskussion, sondern er behauptet "Aus diesen Gründen wird der Camping-Boom wohl enden!". Das ist keine Meinung, sondern eine Feststellung.
Damit bin ich nicht einverstanden. Das nenne ich dann flach recherchiert und am Ende sogar falsch.

Ein Reisebericht, wie du schreibst ist im Normalfall sehr wohl gegliedert in Fakten und in Meinung. Gut geschrieben Reiseberichte bieten Fakten, wie Kostenaufstellung, Fahrstrecke usw. Daneben die persönlichen Erlebnisse die sicher subjektiv sind und auch sein müssen. Das ist dann klar erkenntlich. Das schafft sogar ein Privatmann. Warum schafft das also ein studierter Journalist nicht?

Ließ nochmal sein Fazit oder Ende seines Artikel.

Zitat"Es wird daher nicht so sein, dass die Wohnmobil-Blase platzt wie man das vom Immobilienmarkt kennt. Die Werte, um die es geht, sind viel geringer. Viele Fahrzeuge sind von Erspartem und nicht auf Kredit finanziert, vom Wertverlust eines Campers wird kaum eine Existenz abhängen. Aber der Markt wird sich voraussichtlich wieder etwas beruhigen - denn ein größeres Angebot wird auf eine geringere Nachfrage treffen."

Die WOMO Blase platz demnach garnicht, sondern wird wie ein schlecht geschlossener Luftballon nur langsam die Luft verlieren. Das weil die WOMO´s nicht finanziert wurden, sondern vom Ersparten angeschafft worden sind. Soso. Jetzt kommt ein ABER. Welchen Bezug soll das haben? "Vorraussichtlich wird der Markt ruhiger - weil weniger Leute ein Womo haben wollen." Wegen der Blase die dann doch keine ist? Den immomarkt kennt der Autor auch genau und weiß dass die Immoblase schon geplatz ist, welche er auch immer meint.

Ehrlich - ich finde das alles wirr.

Gruß Uli

Re: Wohnmobilblase ?

Verfasst: Dienstag 29. März 2022, 14:50
von Christian
Hallo,

ich habe mal das Argument mit den gestiegenen Spritpreisen anhand meiner Geschichte untersucht. Mir ist schon klar, dass dass ein wenig wie der Verglich von Äpfeln und Birnen klingt, spiegelt aber die Realität von zwei Generationen.
1995 bin ich mit meinen Eltern mit dem Wohnwagen verreist. Das Auto brauchte mit Wowa 14 l Super. Damals kostete der Liter Super 1,55 DM.
Heute fahre ich mit meiner Familie mit dem Womo für ca. 2,10€ und das Womo braucht 10l Diesel.
Inflationsbereinigt (Faktor 1,5 nach Indextabelle) kostete das damals 16,3€/100km und heute sind es 21€/100km.
Das ist jetzt nicht gerade der Grund, warum es heute utopisch teuer sein sollte. Es ist ja auch davon auszugehen, dass andere Reiseformen, wegen steigender Rohstoffpreise teurer werden.

Viele Grüße,
Christian

Re: Wohnmobilblase ?

Verfasst: Dienstag 29. März 2022, 17:11
von Lenkerlinks
Hallo,

Christian :thumbup: .

hier ein Link wie es vor Corona ausgesehen hat.

https://www.civd.de/wp-content/uploads/ ... ickeln.pdf

Das ist zwar eine Statistik von 2019, aber da kann man schon viel erkennen. Covid als Verstärker kommt noch hinzu.
Ob jemand die Lust an Camping verlieren wird, weil es zu teuer wird oder weil er kein Plätzchen findet was ihm zusagt, kommt in der Befragung nicht vor.
Die Statistik sagt, dass die "jungen Leute" zwischen Mitte 20 und 30 die Käufer sein werden - nicht die Rentner. Was machen junge Leute im Campingurlaub? Aktivurlaub unterstelle ich mal.

Also liege ich mit meiner Vermutung nicht falsch, dass die Leute am Camping selbst kein gesondertes Interesse hegen. Sie wollen Mountenbike, Surfen, Wandern und was weiß ich noch alles. Das geht am bequemsten mit einem Camper. Wenn die Leute keine Lust, Zeit oder Geld haben um ihrem Hobby zu fröhnen, dann wird auch kein Camper angeschafft - oder eben halt verkauft.
Wenn Covid vorbei ist und jeder wie vormals durch die Weltgeschichte jetten kann, werden viele ihre Freizeit und Aktivurlaube nicht mehr mit dem Camper verbringen wollen. Man surft dann wieder auf Fuerte oder Hawai. Geht in den Rocky´s klettern oder macht eine Safari in Afrika. Was weiß ich. Sie machen was ihnen Spass macht. Es sei denn das Flugbenzin wird so teuer, dass sich der Camper im Gegenzug wieder möglicherweise rechnet.

Im Moment ist ein Camper ideal um sein Spass am Aktivurlaub haben zu können, weil Fernreisen so gut wie unmöglich sind. Die jungen Leute sind aber mit nichten CAMPER oder WOMObilisten. Das ist der Unterschied. Wenn ich in meine Glasskugel blicke, so sehe ich, dass sich der Campingmarkt völlig verändern wird, eben ganau wie die Statistik es annimmt. Es wird ruhiger an der Costa Brava auf Megacamping mit deutschsprachigem Bingoabend - wegen Überalterung.
Es wird voller in Kroatien, Frankreich usw. wo Aktion im Hochseilgarten neben Strandtagen möglich sind. Ich unterstelle - Die Jungen Leute wollen nicht auf einen "Campingplatz", sie wollen ihren Freizeitideen hinterher fahren.

Wir müssen oder können am Wochenende fahren, da auch wir keine Rentner sind. Macht die Sache nicht leichter, aber wer flexibel ist mit der Wahl des Zielortes findet immer was. Wir können außerhalb der Ferien fahren, was im ersten Moment ein Vorteil ist. Allerdings ist dass Wetter da schon meist oder noch nicht so stabil. Wir sind nicht frustriert und lieben unseren Camper. Den haben wir aus vielfältigen Gründen. Camper auf einem Campingplatz zu sein ob mit Wohnwagen oder Womo war nie unser Ding.

Gruß Uli

Re: Wohnmobilblase ?

Verfasst: Dienstag 29. März 2022, 17:58
von Ohrenbär
Wir müssen oder können am Wochenende fahren, da auch wir keine Rentner sind. Macht die Sache nicht leichter, aber wer flexibel ist mit der Wahl des Zielortes findet immer was. Wir können außerhalb der Ferien fahren, was im ersten Moment ein Vorteil ist. Allerdings ist dass Wetter da schon meist oder noch nicht so stabil. Wir sind nicht frustriert und lieben unseren Camper. Den haben wir aus vielfältigen Gründen. Camper auf einem Campingplatz zu sein ob mit Wohnwagen oder Womo war nie unser Ding.
Danke Uli :thumbup:

Geht mir/uns ähnlich, ohne Womo wäre mal schnell weg und andere Luft schnappen oder mal eine Woche (fast schon gestohlen) sonstwo hin völlig unmöglich.
Stellplätze oder Campingplätze mit vorbuchen und in einer gewissen enge sind uns fremd.
Wie schön ist es doch, das ganze Jahr eine Möglichkeit zu haben mal schnell näher oder weiter entfernt, bei passendem Wetter, Entspannung mit dem Womo und dem eigenen Bett zu erfahren!
Auch die im Artikel angemerkte Überlastung der privaten Anbieter kannn ich bisher in keinster weise bestätigen.... na gut nicht unbedingt an exakt dem ausgeählten Ort aber sicher in der Umgebung! Wie viele lockere und entspannte Anbieter durften wir, mit Produkten aus hauseigener Produktion, schon kennenlernen!

Wenn man dann die Verkaufsstatistiken der Fachmagazine studiert ist die bewegung hin zu Vans und der von Dir erkannten Käufergruppe ebenso klar zu erkennen bzw abzuleiten.
Das dieser Gruppe zugehörige Reiseverhalten hast du bereits treffend beschrieben!

Eine Blase?
Wohl eher eine ganz langsame Normalisierung des Marktes, abhängig von, wie wir in den letzten Jahren lernen durften, nicht vorhersehbaren Faktoren?!


Gruß

Thomas